Dantes Inferno – Blackout in Europa

Jack Kabey - The Speech
Jack Kabey – The Speech
Dantes Inferno – Blackout in Europa
Loading
/

EIN WORST-CASE-SZENARIO

Die Lage ist dramatisch. Strommangel und Blackout drohen in Europa. Ein langanhaltender, flächendeckender Stromausfall gilt unter Experten als eines der schlimmsten Katastrophenszenarien. Dies ist eines davon.


Einleitung

Unsere Gesellschaft, unsere gesamte Zivilisation, mit allem, was wir haben, tun und sind, basiert auf Elektrizität. Haben Sie eine Vorstellung davon, was in Europa passieren würde, wenn uns mitten im Winter der Strom ausginge? Wir steuern nicht auf eine Krise zu, wir steuern auf eine Energiekatastrophe zu und es gibt nur wenige Szenarien, die so apokalyptisch sind. Europa steht nichts weniger als der Untergang bevor. Wären Politiker und Medien nur halb im Besitz ihrer geistigen Kräfte, würden sie alles tun, um die drohende europäische Energieapokalypse zu verhindern. Die Verleugnung der Realität bedroht die Existenz Europas.

Die durchgezwängte Energiewende kommt einem kontinentalen Suizid gleich. Das ist keine Schwarzmalerei, alle sachlich abgeglichenen Entwicklungen weisen in dieselbe Richtung. Das Schweigen der Medien und die Handlungsverweigerung der Politik sind absolut skandalös. Ihnen sind die Relationen nicht wirklich bewusst: Ein kontinentaler Blackout stellt selbst einen Atomkrieg in den Schatten.

Die nächsten drei Jahre werden äußerst kritisch. Ohne Frieden mit Russland und China ist die Energiekrise unumkehrbar und ein einseitiges und eskalierendes Verhalten hat für Europa verheerende Folgen apokalyptischen Ausmaßes.

Das Österreichische Bundesheer hat am 16. Januar 2020 im Rahmen des sicherheitspolitischen Jahresauftakts 2020 die Öffentlichkeit darüber informiert, dass seitens des Bundesheeres mit dem Eintritt eines Blackouts binnen der nächsten fünf Jahre mit einer 100-prozentigen Wahrscheinlichkeit gerechnet wird.

In einer Publikation des Büros für Technikfolgen-Abschätzung beim Deutschen Bundestag heißt es: »Aufgrund der nahezu vollständigen Durchdringung der Lebens- und Arbeitswelt mit elektrisch betriebenen Geräten würden sich die Folgen eines langandauernden und großflächigen Stromausfalls zu einer Schadenslage von besonderer Qualität summieren. Betroffen wären alle kritischen Infrastrukturen, und ein Kollaps der gesamten Gesellschaft wäre kaum zu verhindern.«

Ob durch ein extremes Wetterereignis, einen geomagnetischen Sturm, den Einsatz von EMP-Waffen wie einem nuklearen elektromagnetischen Impuls (NEMP) oder einen Cyberangriff – in naher Zukunft sind eine Reihe von immer wahrscheinlicheren Szenarien denkbar, die zu einem großflächigen und lange andauernden Stromausfall mit verheerenden Folgen für unsere Gesellschaft führen könnten.

Die Diskussion ist zu wichtig, um sie regenbogendurchseuchten Medien, ideologischen Tagträumern und Politikern, die im Tunnelblick ihres Parteiprogramms gefangen sind, zu überlassen. Deshalb ist es wichtig, den Menschen die Wahrheit zu sagen und ihnen die unumkehrbaren Ketten- reaktionen in aller Deutlichkeit vor Augen zu führen.

Vielen Dank, wenn Sie mich mit einer Spende unterstützen! Meine Beiträge sind nur durch Ihre Unterstützung möglich. Meine Artikel sollen allen zugänglich, unabhängig und werbefrei bleiben. Wenn sie meine Beiträge mögen, sagen sie es gerne weiter

Konflikt und Strommangel

Im Laufe des ersten Halbjahres 2022 schaukelt sich die Eskalation im Ukraine-Konflikt zwischen der EU / NATO einerseits und Russland / China andererseits immer weiter hoch. Auf das Ölembargo Europas reagiert Russland, indem es Europa immer weiter den Gashahn zudreht.

Im Januar 2023 werden nachts Temperaturen von -25 °C und tiefer gemessen. Tagsüber liegen die Höchsttemperaturen deutlich unter -5 °C. Es ist ein überdurchschnittlich kalter Winter in ganz Europa. Die Kältewelle dauert bis Mitte Februar an.

Nach dem Kälteeinbruch produzieren die Kraftwerke in ganz Europa am Produktionslimit. Auf den europäischen Strommärkten ist die Nachfrage nach Strom sehr groß. Die Hochspannungsleitungen halten den Schneemassen stand, doch die starke Nachfrage nach Elektrizität und der zeitgleiche Rückgang des internationalen Stromangebotes gefährden den sicheren Systembetrieb (Überlastung). Es drohen Versorgungsengpässe und Stromausfälle. Obwohl die verfügbaren Kraftwerke rund um die Uhr produzieren, gelingt es nicht, die Bilanz zwischen Verbrauch und Erzeugung auszugleichen. Es kommt in ganz Europa zu einer Strommangellage.

Um die verbleibenden Energiereserven gezielt zu nutzen, werden Großverbraucher mit Quoten belegt und Stromhandelsgeschäfte und Marktmechanismen für den Zeitraum der Bewirtschaftung eingeschränkt oder ausgesetzt. Außerdem werden in dieser Zeit der Import und Export von elektrischer Energie so koordiniert, dass die von den Ländern selbst produzierte Energie und die Energiereserven der Länder vorrangig zur Eigenversorgung genutzt werden.

Sehr schnell kommt es in ganz Europa zu Netzabschaltungen und Lockdowns. Die Möglichkeiten zur Freizeitgestaltung werden stark eingeschränkt, Gastronomie-, Sport- und Kulturbetriebe müssen schließen und soweit es die Rahmenbedingungen zulassen, arbeiten die Menschen im Homeoffice. Auf die Netzabschaltungen folgen Verbraucherspitzen, dadurch wird es schwieriger, das Gleichgewicht zwischen Produktion und Verbrauch zu halten, das Stromnetz wird auf gesamteuropäischer Ebene instabiler.

Obwohl die Stromversorgungsinfrastruktur keinen direkten Schaden durch den Engpass erleidet, kommt es durch den massiven Kälteeinbruch vereinzelt zu Schäden an Kraftwerks- und Netzanlagen.

Der Sturm

Am 20. Februar bildet sich vor Neufundland das Sturmtief Wotan und entwickelt sich zu einem sogenannten Schnellläufer, einem Supersturm mit einem gigantischen Windfeld von über 1200 km Ausdehnung. Die Behörden geben eine Unwetterwarnung der höchsten Stufe heraus. Innerhalb von zwei Tagen überquert der Orkan den Atlantik, legt dabei weit über 4000 Kilometer zurück und trifft am 22. Februar gegen Mittag mit voller Wucht auf die europäische Westküste.

Die Medien berichten von ersten Stromausfällen in Frankreich, Südengland und im Norden Spaniens. In den nächsten 36 Stunden werden England, Frankreich, Belgien, die Niederlande, Deutschland, die Schweiz und Österreich von dem Sturm mit Spitzengeschwindigkeiten von 280 km/h betroffen sein.

Rund 80 Millionen Bäume stürzen auf Straßen, Schienen, Häuser und Stromleitungen herab. Der Sturm faltet mehr als 1.200 Hoch- und Höchstspannungsmasten zu einem kunstvollen Origami. Vielerorts kommt es zu großen Schäden an der Netzinfrastruktur und den Hauptkomponenten, gefolgt von Frequenzschwankungen im mitteleuropäischen Stromnetz und schließlich zu frequenzabhängigen Lastabwürfen im gesamten europäischen Verbundnetz. Die Folge ist ein europaweiter Blackout.

Blackout – Tag 1

Wegen des Ausfalls von Ampeln und Straßenbeleuchtung kommt es zu unzähligen Unfällen und Bränden. Über 100.000 Häuser sind abgedeckt oder anderweitig beschädigt, viele Straßen sind durch Bäume, Äste, Teile von Fassaden und Dächern, Gerüste und Unfälle blockiert.

Das Mobilfunknetz würde noch 20 Minuten lang funktionieren, bricht aber innerhalb von Minuten unter der Flut von Notrufen zusammen. Tausende stecken in Staus, Zügen, U-Bahnen, Tunneln und Aufzügen fest. Die Kommunikation ist enorm eingeschränkt, das Internet ist ausgefallen, Offline-Szenarien wurden noch nie geübt. Eine Einschätzung der Lage ist schwierig bis unmöglich.

In der Industrie können viele Anlagen nicht mehr gereinigt oder gekühlt werden und werden dadurch beschädigt. Es kommt zu ersten Hamsterkäufen, Konflikten und Handgreiflichkeiten, weil Kartenzahlungen nicht mehr funktionieren und Bargeld nicht abgehoben werden kann. Notrufe sind nicht mehr möglich.

Pendler kommen nicht mehr nach Hause. Tausende sitzen in Bahnhöfen und Flughäfen fest, es gibt keine Informationen, die Anzeigetafeln funktionieren nicht, das Internet ist tot. Es stürmt, es ist dunkel und kalt, und niemand weiß, was vor sich geht. Das totale Chaos bricht aus. Gehbehinderte und Rollstuhlfahrer können viele Bahnhöfe ohne Hilfe gar nicht verlassen. Viele Kinder können nicht von ihren Kindertagesstätten abgeholt werden, und Lehrer warten mit ihren Schülern auf das Ende des Sturms.

Psychische Belastungen wie starke emotionale Anspannung, Angst oder Unsicherheit können Ursachen für akuten Durchfall sein. In den öffentlichen Whisky Charlies, in Restaurants und Hotels stoßen die Toiletten sehr schnell an ihre Grenzen, weil die Spülungen und Abwasserpumpen nicht funktionieren. Haben Sie schon einmal völlig verstopfte Toilettenkabinen auf einem Open-Air-Festival erlebt? Nun, damals gab es noch Strom und fließendes Wasser, heute sucht sich der »braune Nil« seinen Weg durch die Hotellobby, den Bahnhof und die Flughafenhalle.

Der Einsatz der Behörden wird durch den Stromausfall stark behindert. Vor allem der Ausfall von Informations- und Kommunikationsmitteln erschwert die Kommunikation und Koordination. Obwohl Ungewissheit über das Ausmaß und die Dauer des Stromausfalls besteht, beginnen die Behörden um 20 Uhr damit, die Bevölkerung über die Notfallfunk-Infrastruktur zu informieren und Verhaltensanweisungen weiterzugeben. Sie erreichen jedoch nur einen Bruchteil der Bevölkerung.

In der Schweiz sollen Milizverbände mit einem hohen Bereitschaftsgrad die Armee in die Lage versetzen, innerhalb von 24 bis 96 Stunden zusätzlich mehrere tausend Mann zur Unterstützung der zivilen Behörden einzusetzen. Damit soll eine gestaffelte Unterstützung und gezielte Verstärkung der Einsatzkräfte erreicht werden. Die Konzepte sehen vor, dass die Mobilisierung via E-Alarm und die Verteilung auf die Einsatzorte nach gemeldeten Bedürfnissen erfolgt. Die Notfallpläne sind so löcherig wie ein Schweizer Käse.

Die Flugsicherung mit ihren Radarsystemen und der Sprechfunkverkehr verfügen zwar über eine autarke Stromversorgung, aber wenn der Flughafen wegen des Ausfalls der Passagierabfertigung und der Koffer den Betrieb einstellt, hilft auch diese Insellösung für den Regelbetrieb nicht weiter. Piloten berichten von Stromausfällen in weiten Teilen Europas. Der Flugverkehr wird eingestellt.

Die Pendler müssen die kalte und stürmische Nacht in den Städten verbringen. Hotels, Pensionen und Jugendherbergen haben zwar auch keinen Strom, keine Heizung und kein fließendes Wasser, aber immerhin ist es windgeschützt. An den Rezeptionen ist die Hölle los. Die digitalen Türöffner sind außer Betrieb, die Leute streiten sich erst um die Zimmer und dann um die Betten. Die meisten werden die eisig kalte Nacht in den Bahnhöfen, U-Bahnstationen oder gar draußen verbringen müssen. Viele werden die erste Nacht nicht überleben.

Die Krankenhäuser sind von dem Stromausfall besonders stark betroffen. Sie werden auf Notbetrieb umgestellt, da die Notstromaggregate nur etwa 20–50 Prozent der normalen Krankenhausleistung abdecken können. Vorrang haben Intensivpatienten, die auf lebenserhaltende medizinische Systeme wie Beatmungsgeräte oder Dialysegeräte angewiesen sind. Patienten, die keine Notfälle sind, müssen entlassen werden. Die Lieferung von Lebensmitteln und Getränken sowie von Medikamenten fällt aus, während Kühlung-bedürftige Medikamente, vor allem aber Blutkonserven und Organe ohne Strom nicht ausreichend gekühlt werden können. Gleichzeitig steigt der Zustrom neuer Patienten enorm an, weil Arztpraxen, Apotheken, Pflegeheime und andere Einrichtungen selten über eine Notstromversorgung verfügen.

Die Notaufnahmen stoßen mit der hohen Patientenanzahl an ihre Grenzen. Gleichzeitig werden die Spitäler in den größten Städten Europas; London, Berlin, Rom, Paris, Wien und Zürich von Hunderten Schutzsuchenden gestürmt. Die Sicherheitslage ist kritisch. Die Notstromversorgung reicht für 48 Stunden und die Kliniken verfügen über einen Exklusivvertrag mit Treibstofflieferanten. Fließendes Wasser und funktionierende Toiletten gibt es aber auch hier nicht. Wo das Notstromaggregat nicht funktioniert, sind die Folgen verheerend. Eine Verlegung in andere Spitäler oder Hilfe von anderen Stadtteilen ist ausgeschlossen.

Die regionalen Einsatzzentralen sind sehr schnell unterbesetzt. Die meisten Antennen des netzunabhängigen Funknetzes der Behörden haben nur eine Stromreserve für acht Stunden, sehr wenige für 72 Stunden. Spätestens nach drei Tagen brauchen alle Notstromanlagen neuen Treibstoff, eine neue Batterie oder wieder Netzstrom. Die polizeiliche Grundversorgung kann nicht mehr gewährleistet werden.

Die Mitarbeiter von Krankenhäusern, Gefängnissen, psychiatrischen Kliniken, Pflegeheimen, Blaulichtorganisationen, Kraftwerken usw. kommen nicht in die Nachtschicht. Die Spätschichten müssen nun auch die Nachtschichten übernehmen. In den Gefängnissen werden Einschließungen vorgenommen, Hofgänge und das Rauchen werden eingestellt. Die Duschen und Toiletten in den Zellen funktionieren nicht mehr. In vielen Gefängnissen werden die Mahlzeiten extern zubereitet und geliefert. Diese fallen inzwischen aus. Die Unruhen lassen nicht lange auf sich warten.

Auf dem Lande können viele mit Holz heizen. Aber die meisten Gemeinden und Freiwilligen Feuerwehren haben keine Notstromaggregate. Viele Bauern verbringen die Nacht im Stall und melken ihre Kühe von Hand. In der Massentierhaltung (Ferkel, Mastschweine, Legehennen, Masthähnchen, Mastgänse, Mastputen, Mastenten, Legewachteln) fallen Wärmelampen für die Jungtiere, Trinkwasser, Klimaanlagen, Lüftungssysteme und Kraft-futterversorgung aus. Die geschlossenen Stallsysteme werden für Millionen Tiere zum Massengrab.

In den Städten kommt es derweil zu den ersten Bränden und CO2-Vergiftungen, weil die Menschen nicht an den Umgang mit Kerzen gewöhnt sind und versuchen, ihre Wohnungen mit allen Mitteln zu heizen.

Blackout – Tag 2

Die ersten Toten sind zu beklagen. Die Räumung der Hauptachsen, die Befreiung aus Unfallwracks, Aufzügen, Tunnels, U-Bahnen und Gondeln, das Löschen der Brände und dies alles unter extrem erschwerten Bedingungen, verlangt von den Rettungskräften übermenschliches.

Erst jetzt können Regierungsbeamte zu geheimen Kommandoeinrichtungen geflogen werden. Über die Notfunkinfrastruktur erteilen die Behörden Verhaltensanweisungen und fordern Zivilschutz, Armee und Freiwillige auf, sich in Kasernen, Zivilschutzzentren und Fußballstadien zu melden. Die fragmentierte (Einweg-)Kommunikation kann jedoch den Anforderungen einer kontinuierlich koordinierten Krisenkommunikation nicht gerecht werden. Da Mobilität, Kommunikation und Logistik enorm eingeschränkt sind, der Sturm noch immer wütet und das Ereignis große Teile der Bevölkerung völlig unvorbereitet trifft, dauert es Tage, bis ein Bruchteil des benötigten Personals und Materials an seinem Bestimmungsort eintrifft.

Die gesetzlich vorgeschriebene Bevorratung von Erdöl bedeutet, dass erhebliche Kraftstoffreserven zur Verfügung stehen, um den Bedarf auch bei einem längeren Stromausfall zu decken. In der Schweiz gibt es beispielsweise 60 solcher Treibstoffdepots, von denen aber nur 20 % über eine Notstromversorgung verfügen. Hinzu kommt, dass die Funkantennen der meisten Blaulichtorganisationen inzwischen ausfallen. Die Koordination und bedarfsgerechte Verteilung der Treibstoff-Lieferungen vor Ort ist selbst mit funktionierender Kommunikationstechnik eine äußerst komplexe Aufgabe – wie genügend Tankfahrzeuge von Mineralölgesellschaften und Logistikdienstleistern ohne Kommunikation abgerufen, koordiniert und integriert werden sollen, ist eine völlig ungelöste Frage.

Der Schienenverkehr ist für die Versorgung der Bevölkerung von zentraler Bedeutung. Nachdem die Gleise geräumt und die Weichen verriegelt sind, können zentrale Bahnstrecken befahrbar gemacht und mit Diesel-Fahrzeugen bedient werden, sodass Güter und Personen in größerem Umfang transportiert werden können. Im Zuge des Stromausfalls müssen die zuständigen Behörden gemeinsam mit den Bahnbetreibern über Strecken und Maßnahmen für den Notbetrieb entscheiden. Dafür braucht es Treibstoff und Kommunikation. Die Koordination der Maßnahmen und der Einsatzkräfte ist aufgrund ausgefallener Kommunikationsstrukturen, Stress- und Erschöpfungszuständen mit nahezu unlösbaren Schwierigkeiten konfrontiert.

In der Wasserversorgung wird elektrische Energie für die Förderung, Aufbereitung und Verteilung von Wasser benötigt. Besonders kritisch für die Wasserversorgung sind elektrisch betriebene Pumpen. Fallen diese aus, ist eine Grundwasserförderung nicht mehr möglich. Außerdem können Aufbereitungsanlagen und das Verteilungssystem nur noch über das natürliche Gefälle gespeist werden, sodass deutlich weniger Wasser zur Verfügung steht und höher gelegene Gebiete überhaupt nicht mehr versorgt werden können.

Die reduzierte Wasserversorgung wirkt sich auch auf die Abwasserentsorgung aus: So sinkt die anfallende Schmutzwassermenge, und es ändert sich die Zusammensetzung des Schmutzwassers. Deshalb besteht die Gefahr, dass es durch das stark konzentrierte Abwasser in der Kanalisation zu Verstopfungen und Geruchsbildung kommt. Da die Abwasserhubpumpen oftmals nicht Notstrom gepuffert sind, kann Abwasser aus den Kanälen austreten. Viele Kläranlagen funktionieren ab dem zweiten Tag nicht mehr. Durch den Verlust des Drucks kommt es zu Verstopfung und Überlaufen der Kanalisation, das Grundwasser, Flüsse und Seen werden verunreinigt.

Eine weitere Folge des Stromausfalls ist die erhöhte Brandgefahr – zum Beispiel in der Industrie durch den Ausfall von Kühl- und Prozess-Steuerungssystemen oder in Haushalten durch den Versuch, ohne Strom zu kochen, zu heizen oder Licht zu machen. Da die Brandbekämpfung durch die reduzierte oder ausgefallene Wasserversorgung stark behindert wird, besteht vor allem in Städten die Gefahr, dass sich das Feuer auf Häuserblocks, Quartiere und ganze Stadtteile ausbreitet. Es beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit.

Denn jetzt wird den Menschen in ganz Europa klar, dass es sich um eine größere Geschichte handelt, dass jedes Land, jede Region, jede Stadt, jedes Dorf auf sich allein gestellt ist. Panik bricht aus und fegt wie ein Lauffeuer über die Städte Europas hinweg. Inmitten von Stürmen und eisiger Kälte kommt es in den Stadtzentren und Problemvierteln Großbritanniens, Frankreichs, Belgiens, Spaniens, Italiens, Deutschlands, Österreichs und der Schweiz zu Krawallen, Plünderungen, Ausschreitungen und Brandstiftung.

Auch die Versorgungsketten für Drogen und Betäubungsmittel wie Heroin, Kokain und Amphetamine sind unterbrochen worden. Nun befinden sich Drogenabhängige, vom Junkie über den Banker bis zum Abgeordneten auf Entzug. Diese Menschen brauchen dringend Ersatzstoffe und suchen sie in Apotheken, Arztpraxen und psychiatrischen Kliniken, notfalls auch mit Gewalt.

Die Menschen brauchen Wasser, Essen, Decken, Schlafsäcke, Gasflaschen, Taschenlampen und Batterien. Es kommt zu Plünderungen von Einkaufs- Zentren, Baumärkten und Tankstellenshops. In den Großstädten Europas kommt es zu ersten Demonstrationen und Ausschreitungen.

An einem normalen Tag brennt es 480-mal in Deutschland. Im Blackout mit winterlichen Minusgraden schießt diese Zahl nun auf 5000 Brände pro Tag hoch. Der Betrieb der (Lösch-)Wasserversorgung ist ohne elektrische Energie auf Dauer nicht möglich und kann nur wenige Stunden durch Hochbehälter, sofern diese im Netz vorhanden sind, überbrückt werden.

Vielen Dank, wenn Sie mich mit einer Spende unterstützen! Meine Beiträge sind nur durch Ihre Unterstützung möglich. Meine Artikel sollen allen zugänglich, unabhängig und werbefrei bleiben. Wenn sie meine Beiträge mögen, sagen sie es gerne weiter

Blackout – Tag 3

Ohne externe Versorgung fällt die Notstromversorgung auch in ländlichen Regionen und Gemeinden aus. Die Folge ist ein Massensterben von Nutztieren. Auf den Höfen Frankreichs, Deutschlands, Österreichs, Italiens und der Schweiz müssen Millionen von Milchkühen notgeschlachtet oder von ihrem Elend erlöst werden, die Entsorgung der Kadaver ist nur eingeschränkt möglich. Das Futter in den europäischen Tierparks geht zur Neige, Bestellungen sind nicht möglich, Lieferungen sind nicht in Sicht.

Millionen von Menschen haben kein Wasser und keine Nahrung mehr. Die Trinkwasserversorgung wird zu einer echten Herausforderung und ist nur an bestimmten Orten dank des Zivilschutzes möglich. Die verbliebenen Supermärkte werden geplündert, gekühlte Produkte sind aufgetaut und beginnen zu verrotten. Die Müllberge auf den Straßen werden immer höher, Millionen von Ratten strömen in den Metropolen aus dem Untergrund an die Oberfläche, die hygienischen Bedingungen sind katastrophal, die Kriminalität explodiert, es kommt zu Selbstjustiz und die Brände werden immer zahlreicher und breiten sich unaufhaltsam aus.

Die Vereinten Nationen haben vor dem destabilisierenden Potenzial unterbrochener Lieferketten und steigender Lebensmittel-, Kraftstoff- und Düngemittelpreise gewarnt. Das Risikoberatungsunternehmen Verisk kam ebenfalls zu dem Schluss, dass ein Anstieg der zivilen Unruhen in Ländern mit mittlerem Einkommen unvermeidlich sei, und der Versicherer Allianz Global Corporate & Specialty (AGCS) warnte Unternehmen vor einer Zunahme von zivilen Unruhen, Streiks und gewalttätigen Protestbewegungen in vielen Ländern weltweit.

In den systemrelevanten Bereichen kommen immer weniger Mitarbeiter zur Arbeit, diejenigen, die bleiben, sind völlig übermüdet und erschöpft, die Nerven liegen blank, die Fehlerquote steigt in den tiefroten Bereich, Trinkwasserversorgung und Hygiene sind kritisch.

In den Hafenanlagen Europas kommt es zu Staus. Die Tanker können weder entladen noch betankt werden. Die Polizei kann keine zusätzlichen Sicherungsaufgaben übernehmen und die Feuerwehren haben ihre Kapazitätsgrenzen ebenfalls erreicht. Eine Intervention bei Gefahrenlagen im Zusammenhang mit gefährlichen Gütern ist nicht möglich.

In den meisten Krankenhäusern ist die Dieselversorgung erschöpft, die Notstromversorgung bricht ohne Nachschub zusammen, ohne externe Wasserversorgung, ohne Abwassersystem, ohne Abfallentsorgung ist eine Patientenversorgung und ein Minimalbetrieb nicht mehr möglich. Eine Evakuierung oder Verlegung ist nicht machbar.

Die Lage in den Stadtzentren ist kritisch, Apotheken werden geplündert, die Gewalt und die zahlreichen Brände sind außer Kontrolle geraten. In den Gefängnissen gibt es Unruhen, Brände werden gelegt, die Wärter werden überwältigt, es kommt zu Massenausbrüchen. In den psychiatrischen Kliniken ist die Situation nicht besser. Um die Versorgung der Patienten zu gewährleisten, bräuchte man jetzt dreimal so viel Personal wie vor dem Blackout, und das auch nachts. Es mangelt an Nahrung, Wasser und Medikamenten. Die Hygiene ist eine Zumutung und die Raumtemperatur ist auf 6 Grad Celsius gesunken. Die psychotischen, neurotischen, phobischen und depressiven Zustände der Patienten sind nicht mehr beherrschbar. Das moderne Gesundheitssystem, das als selbstverständlich angesehen wurde, bricht völlig zusammen.

Aus Verzweiflung schließen sich die ersten Gruppen zusammen, um auf Beutezug nach Nahrung und Wertsachen zu gehen. Die Anzahl an Überfällen und Einbrüchen steigt. Es kommt zu bürgerkriegsähnlichen Ausschreitungen, die gesellschaftliche Ordnung bricht zusammen. Die Behörden versuchen, die kritischen Infrastrukturen zu halten. Es kommt zum Massen-Exodus aus den Städten. Europa wird zur roten Zone.

Blackout – Tag 4

Die Notstromversorgung der meisten Institutionen haben ihren Treibstoff verbraucht. Explosionsgefahr in Öl-Raffinerien. Das Öl in den Anlagen wird abgefackelt, brennbare Kohlenwasserstoffgemische in die Luft abgelassen, um das Schlimmste zu vermeiden.

Der Mangel an Information und Kommunikation, der fehlende Nachschub von Treibstoff, die schlechten hygienischen Bedingungen, die mangelnde Wasserversorgung und die unkontrollierte Ausbreitung der Brände machen die Sicherung der kritischen Infrastrukturen und die Versorgung der Bevölkerung schwierig bis unmöglich. Krankenhäuser und Pflegeheime müssen notgedrungen ihren Dienst einstellen.

Nun wird es so dunkel wie das letzte Mal vor 12’000 Jahren in Europa. Nur die brennenden Städte erhellen nachts den Himmel und sind von Weitem sichtbar. Da die rechtsstaatlichen Strukturen zusammenbrechen, über- nehmen inzwischen die sozial stärksten Gruppierungen respektive deren charismatischen und radikalen Anführer das Sagen.

Blackout – Tag 5

Störfälle und kritische Zwischenfälle in Kernkraftwerken, Raffinerien, Tank- und Gefahrenstofflagern häufen sich.

In ländlichen Gemeinden, die ihre Polizeidienste eingekauft haben, organisieren sich die Einwohner nun in Bürgerwehren und Feuerwachen. Es werden Barrikaden und Kontrollpunkte errichtet. In Kirchen und Turnhallen werden Infostände und Tauschbörsen eingerichtet. Es kommt zu Selbstjustiz.

In weiten Teilen Europas kann die Versorgung der Bevölkerung mit den lebensnotwendigen Gütern und Dienstleistungen nicht mehr gewährleistet werden. Die Staaten können ihrer im Grundgesetz verankerten Pflicht zum Schutz von Leib und Leben ihrer Bürger nicht mehr nachkommen. Die öffentliche Sicherheit ist bedroht.

Blackout – Tag 6

Der Nachschub für die Armee und die zivilen Behörden funktioniert nur unzureichend. Das Vertrauen verpufft und die Loyalität weicht einer gefährlichen Mischung aus verzweifelter Wut und Hoffnungslosigkeit. Große Teile der Armee und der Polizei sind nicht mehr länger bereit, einer Regierung zu dienen, die für dieses unbeschreibliche Elend verantwortlich ist.

Um ein Eingreifen einer Allianz aus Russland und China zu verhindern, kommt es in Frankreich, Belgien, Deutschland und Italien zu einem Militärputsch. Mitglieder der Regierung und Parteifunktionäre werden verhaftet. In der Schweiz erklären die Urkantone und die Kantone des Appenzells ihre Unabhängigkeit.

Blackout – Tag 7

Millionen von Menschen sind in Aufzügen verdurstet, bei Unfällen ums Leben gekommen, ihren Krankheiten und Verletzungen erlegen, in den Kämpfen umgekommen, durch Brände obdachlos geworden, in der Kälte des Winters erfroren oder haben sich aus Verzweiflung das Leben genommen.

Da die Reaktoren nicht mehr ausreichend gekühlt werden können, droht nun mehreren der über hundert europäischen Kernkraftwerke die Kernschmelze.

Von Paris, Nizza und Marseille bis Berlin, Hamburg, London und Brüssel bilden sich Gruppen um religiöse oder politische Fanatiker. Clans und Banden übernehmen einzelne Stadtteile, in denen das Gesetz durch selbsternannte Anführer und Warlords ersetzt wird. Stadtteile werden verbarrikadiert und bewacht. Benzin und Diesel werden aus Fahrzeugen und Tankstellen abgepumpt; was das Feuer noch nicht zerstört hat, soll nun geplündert werden. Konvois bewaffneter Milizen durchkämmen jetzt die städtischen Gebiete und den Umkreis auf der Suche nach Lebensmitteln, Wasser, Treibstoff, Waffen, Medikamenten und Kleidung. Frauen werden wie Vieh verschleppt, und jeder, der als unbrauchbar gilt oder Widerstand leistet, wird auf der Stelle umgebracht.

Blackout – Tag 14

Die Brände in den Städten gehen langsam aus. 70 % der europäischen Metropolen sind zerstört. Zwischen Clans, Gangs, Rockerbanden, politischen Extremisten und den zersplitterten Armeeeinheiten bricht ein Bürgerkrieg aus. Seuchen brechen aus. Tuberkulose, Typhus und Cholera.

Nur sehr wenige Nutztiere haben auf Kleinhöfen überlebt und müssen nun gegen hungrige Horden verteidigt werden. Die Länder Europas sind in tausend Teile zerbrochen. Zukunft ungewiss.

Gerüchten zufolge wurden alle US-Truppen weltweit in ihre Heimat zurückbeordert. Nach den Ereignissen in Europa war in Amerika aus Angst vor einem ähnlichen Blackout ein Bürgerkrieg ausgebrochen. China hat Taiwan und Japan in einer Blitzoffensive eingenommen. Große Flotten und Truppen aus China und Russland seien auf dem Weg nach Europa, …


Das Worst-Case-Szenario DANTES INFERNO basiert auf:


Jack Kabey