Dehydration 02

Im zweiten Teil geht es um die körperlichen Auswirkungen und Folgekrankheiten, wenn wir zu wenig Wasser trinken. Die Liste ist weder vollständig noch abschließend, aber der Katalog ist beeindruckend und macht deutlich, was uns kaum einer sagt: Dehydration ist die Mutter vieler Krankheiten.


Energie

Mehr Energie durch mehr Wasser trinken. Wasser sorgt nämlich dafür, dass die Stoffwechselvorgänge optimal funktionieren. Das heißt, dass mehr Nährstoffe in die Zellen transportiert werden können. Die Folge: mehr Energie und eine verbesserte Leistungsfähigkeit.

Leistung

Reichlich Wasser trinken hilft, die körperliche Leistung zu maximieren. Bei körperlicher Betätigung ist es wichtig, viel Wasser zu trinken. Sportler können bei körperlicher Betätigung 6 bis 10 Prozent ihres Körpergewichts ausschwitzen. Die Flüssigkeitszufuhr wirkt sich auch auf Ihre Kraft, Leistung und Ausdauer aus. Bei Ausdauertraining sind wir anfälliger für die Auswirkungen von Dehydrierung.

Barr (1999) wies nach, dass Dehydrierung zu einer erhöhten Herzfrequenz, einer erhöhten Körperkerntemperatur (Hyperthermie) und einem erhöhten Sauerstoffverbrauch führen kann. All diese Faktoren können unweigerlich zu Leistungseinbußen bei sportlichen Aktivitäten führen, selbst wenn der Grad der Dehydrierung nur 1–2 % beträgt.

Das Trinken von Wasser regt den Stoffwechsel an. Eine Ankurbelung des Stoffwechsels wird mit einer positiven Auswirkung auf das Energieniveau in Verbindung gebracht. In einer Studie wurde festgestellt, dass das Trinken von 500 Millilitern Wasser die Stoffwechselrate bei Männern und Frauen um 30 Prozent ansteigen ließ. Diese Wirkung hielt offenbar über eine Stunde an.

Gehirn

Wasser polstert das Gehirn, das Rückenmark und andere empfindliche Gewebe. Dehydrierung kann die Struktur und Funktion des Gehirns beeinträchtigen. Es ist auch an der Produktion von Hormonen und Neurotransmittern beteiligt. Längerer Flüssigkeitsmangel kann zu Problemen beim Denken und Schlussfolgern führen.

Das Trinken von Wasser hat einen großen Einfluss auf die geistige Leistungsfähigkeit. Leider wird dem ausreichenden Wassertrinken in Studium, Beruf und Privatleben nicht genügend Aufmerksamkeit geschenkt. Es wurde wissenschaftlich nachgewiesen, dass es einen großen Zusammenhang zwischen der Wasseraufnahme und der persönlichen Leistungsfähigkeit gibt und dass Wasser für erfolgreiches Lernen unerlässlich ist. Menschen, die viel trinken, können mehr aufnehmen und speichern und besser denken. Es handelt sich also um eine Art natürliches Gehirn-Doping.

Die richtige Flüssigkeitszufuhr ist der Schlüssel zur Erhaltung der kognitiven Leistungsfähigkeit. Die Forschung weist darauf hin, dass sich eine unzureichende Wasserzufuhr negativ auf die Konzentration, die Aufmerksamkeit und das Kurzzeitgedächtnis auswirken kann.

Weitere Studien deuten darauf hin, dass Dehydrierung den kognitiven Abbau bei Menschen mit Demenz beschleunigen kann. Ein verminderter Wassergehalt in den Zellen kann dazu führen, dass sich Proteine falsch falten und der Abbau dieser toxischen Proteine verhindert wird, sodass sie sich im Gehirn ansammeln. Dehydrierung ist eine häufige Ursache für ein Delirium – eine plötzliche und schwerwiegende Veränderung der Wahrnehmung und Aufmerksamkeit, die einer Demenz sehr ähnlich sein kann.

Kopfschmerzen

Wassermangel löst häufig sowohl Kopfschmerzen als auch Migräne aus. Der Körper eines Erwachsenen besteht bis zu 60 % aus Wasser, bei dem Gehirn sind es sogar rund 75 Prozent. Fehlt nur ein Liter Wasser in unserem System, stellen sich bereits die ersten körperlichen Symptome ein. Kopfschmerzen sind die typischste Beschwerde bei Flüssigkeitsmangel, denn fehlt es dem Organismus an Wasser, wird das Blut dickflüssiger. Das Blut kann dann die feinen Gefäße im Gehirn nicht mehr optimal mit Sauerstoff versorgen und reagiert darauf mit Kopfschmerzen.

Kinder sind besonders gefährdet, denn beim Spielen im Freien wird das Trinken oft vergessen. Von daher sollten die Eltern dafür sorgen, dass die Kinder immer ausreichend Flüssigkeit zu sich nehmen. Vor allem Schulkinder sind davon betroffen, denn häufig ist das trinken während des Unterrichts untersagt. Flüssigkeitsmangel ist ungesund und behindert das denken.

Einer der Ersten, der das Phänomen des „water deprivation headache“ beschrieb, war der britische Neurologe Joseph N. Blau. Im Jahr 2003 konnte er in einer Studie einerseits zeigen, dass eine unzureichende Versorgung des Körpers mit Flüssigkeit tatsächlich Kopfschmerzen verursachen kann. Zum anderen beobachtete er, dass die dadurch ausgelösten Kopfschmerzen bei den Versuchspersonen durch Flüssigkeitszufuhr wieder beseitigt werden konnten: Tranken die Probanden einen halben Liter Wasser, waren ihre Kopfschmerzen nach durchschnittlich 20 Minuten abgeklungen. Begleitet wurden die dehydrationsbedingten Kopfschmerzen von Konzentrations- problemen, Schwindel, Reizbarkeit und Blässe.

Migräne

Dass Dehydrierung ein klassischer Auslöser für Migräne ist, gilt in der Forschung als unbestritten. Zwei Jahre nach seiner ersten Studie konnte Joseph N. Blau nachweisen, dass eine unzureichende Flüssigkeitszufuhr des Körpers ein entscheidender Faktor für die Entstehung von Migräneanfällen sein kann. Mehr als ein Drittel der von ihm untersuchten Betroffenen gab an, dass unzureichendes Trinken ein persönlicher Migräneauslöser ist. In der Folge dieser Untersuchung konnten weitere Studien den bis dahin in der Forschung nicht vertieft behandelten Zusammenhang bestätigen.

Propriozeption

Die Propriozeption, auch Kinästhesie, Tiefensensibilität oder sechster Sinn genannt, ist das Gefühl von Eigenbewegung, Kraft und Körperhaltung. Die Propriozeption wird durch Propriozeptoren vermittelt, mechano- sensorische Neuronen, die sich in Muskeln, Sehnen und Gelenken befinden. Ohne Propriozeption wäre keine körperliche Bewegung möglich – und doch ist die Propriozeption immer noch kaum bekannt.

Unsere Körperwahrnehmung basiert auf zahlreichen Sinnesrezeptoren in Muskeln, Gelenken und Sehnen, die durch Bewegung stimuliert werden. Wenn diese über den ganzen Körper verteilten Rezeptoren aktiviert werden, gelangen die Informationen über die Nerven zum Gehirn. Die Rezeptoren informieren uns über die Position der Gliedmaßen, die die Bewegungen ausführen – und zwar kontinuierlich: Propriozeptoren liefern nonstop detaillierte Informationen, damit wir jederzeit sicher stehen, gehen oder liegen können. Propriozeption ist wie ein Navigationssystem für den eigenen Körper.

Die häufigste Unfallursache ist ein Sturz. Der Anteil beträgt fast 30 Prozent und nimmt mit dem Alter zu: Bei Frauen über 70 sind etwa zwei Drittel der Unfälle sturzbedingt, bei Männern über 70 mehr als die Hälfte. Das Risiko der Dehydrierung nimmt mit dem Alter zu, wird aber bei jüngeren Menschen dramatisch unterschätzt.

In einer Studie wurden die Auswirkungen einer trainingsbedingten Dehydrierung auf das Gleichgewicht mithilfe des Balance Error Scoring System (BESS) untersucht. Die Auswirkungen von Dehydrierung auf Gleichgewicht, Leistung und Propriozeption sind ein wichtiges Thema im Athletiktraining und im Sport. Dehydrierung kann schwerwiegende Auswirkungen auf das Gleichgewicht haben, die sportliche Leistung stark beeinträchtigen und den Athleten für Verletzungen prädisponieren. Die durch Sport und Dehydrierung verursachte Ermüdung kann zu einer verminderten Haltungsstabilität führen, da die Muskeleffizienz und die propriozeptive Sensibilität abnehmen.

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Augen

Zu den ersten Anzeichen einer Dehydrierung gehören Rötung, Brennen und/oder Juckreiz in den Augen. All diese Symptome deuten auf eine verminderte Menge an Tränenflüssigkeit hin.

Das Innere des Augapfels gliedert sich in drei Hohlräume, die alle mit lichtdurchlässigen klaren Flüssigkeiten gefüllt sind, damit das einfallende Licht durch sie hindurch auf die Netzhaut projiziert werden kann:

  • die vordere Augenkammer,
  • die hintere Augenkammer und
  • den Glaskörperraum.

Pro Minute werden ca. 2–3μl, pro Tag 3 bis 9 ml Kammerwassers produziert. Ein Teil des Kammerwassers wird in den Glaskörper abgeben. Der größte Teil des Kammerwassers fließt aus der hinteren Augenkammer entlang der Linse und Regenbogenhaut durch die Pupille in die vordere Augenkammer.

Viele Menschen, die an einem Glaukom leiden, haben ein weiteres Augenproblem: das trockene Auge, auch bekannt als Sicca-Syndrom oder Tränenmangel. Das trockene Auge ist eines der Probleme, über die Patienten in der Augenarztpraxis am häufigsten klagen.

Die Tränenflüssigkeit ist für unsere Sehorgane von enormer Bedeutung und sorgt dafür, dass unerwünschte oder manchmal gefährliche Stoffe wie Fremdkörper, Schmutz, Staub oder Wimpern aus den Augen entfernt werden. Reicht das Flüssigkeitsdepot nicht aus, kann es in der Folge zu Reizungen kommen, die die Augengesundheit auf Dauer sogar einschränken können.

Haut

Die Haut ist mit etwa 1,8 Quadratmetern Fläche nicht nur das größte Organ des Menschen, sondern auch das schwerste: Ihr Gewicht beträgt je nach Größe des Menschen 3,5 bis 10 kg. Wird das Fettgewebe eingerechnet, kann sie sogar ein Gewicht von 20 kg erreichen. Die Haut bestreitet 18 – 22 % der Wasserausscheidung durch Transpiration und Perspiratio insensibilis.

Wasser trinken fördert die Gesundheit und Schönheit der Haut. Wenn die Haut dehydriert, kann sie anfälliger für Hautkrankheiten und vorzeitige Faltenbildung werden. Wasser trinken unterstützt den Körper dabei auf natürliche Weise zu entgiften. Schädliche Stoffe, die beispielsweise durch eine ungesunde Ernährung als Giftstoffe im Körper gelagert werden, können durch eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr ausgespült werden. So können Hautunreinheiten effektiv minimiert und Poren verfeinert werden.

Dehydration und Schuppen

Die Kopfhaut wehrt schädliche Stoffe (Reizstoffe, Schmutzpartikel, Keime) ab und lässt alles Gute und Nützliche durch (Wasser, Nährstoffe). Bei einem Wasserdefizit kann die Kopfhaut austrocknen und geschädigt werden. Dies führt zu Schuppenbildung, Juckreiz, Kratzen und schließlich zu echten Hautverletzungen. Es ist ein Teufelskreis: Klinische Studien zeigen, dass Schuppen die Kopfhaut dazu bringen, Feuchtigkeit zu verlieren und auszutrocknen. Die Kombination aus Schuppen und Dehydration hat schwerwiegende Folgen für das Haar, denn es braucht einen gesunden Nährboden, um richtig wachsen zu können.

Speichel

Der Speichel dient der Feuchthaltung und Spülung der gesamten Mundhöhle und schützt die Schleimhäute vor dem Austrocknen. Überdies hat der Speichel wichtige Funktionen für die Nahrungsaufnahme und Verdauung, bildet eine Abwehrbarriere gegen Bakterien, Viren und Pilze, fördert die Wundheilung, hat eine Selbstreinigungs- und Spülfunktion, kann schädigende Säuren abpuffern, remineralisiert die Zähne und schützt sie vor einer Demineralisation. Pro Tag können bis zu 2 Liter Speichel produziert werden. Speichel besteht zu 99 % aus Wasser.

Wie bereits erwähnt, sind Säureschäden der erste Schritt zur Karies. Speichel beugt dem vor. Wer viel Wasser trinkt, sorgt für einen ausreichenden Speichelfluss. Das Trinken von Wasser hält auch den Mund sauber. Wenn es anstelle von gesüßten Getränken getrunken wird, kann es definitiv Karies verhindern.

Rücken

Rückenschmerzen können ebenfalls in direktem Zusammenhang mit dem Wasserhaushalt unseres Körpers stehen. Die Bandscheiben saugen sich wie ein Schwamm voll. Die Schwerkraft drückt im Laufe des Tages Wasser aus den Bandscheiben heraus. Deshalb sind wir am Abend auch etwa 2 – 3 cm kleiner. In der Nacht quellen die Bandscheiben wieder auf. Wenn dieser Schwamm austrocknet, wird er hart und unbeweglich. Genau das passiert auch mit unseren Bandscheiben. Wenn wir nicht genügend Flüssigkeit zu uns nehmen, konzentriert unser Körper das vorhandene Wasser auf die lebenswichtigen Organe. Das Wasser wird dort reduziert, wo es für das Überleben nicht so wichtig ist. Zum Beispiel an den Bandscheiben oder dem Knorpel in den Gelenken.

Aber die gute Nachricht ist, dass sich die Bandscheiben wie ein Schwamm selbst wieder auffüllen und elastisch werden können. Daher ist die beste Medizin gegen Rücken- oder Gelenkschmerzen und ganz sicher ohne unerwünschte Nebenwirkungen: 3 – 4 Liter Wasser pro Tag!

Muskeln

Auch die Muskeln leiden unter einer unzureichenden Wasserzufuhr. Das liegt daran, dass Wasser benötigt wird, um die Muskeln mit Elektrolyten zu versorgen. Fehlen die Elektrolyte, sind die Muskeln schwerer zu bewegen und zu kontrahieren. Die Folge: üble Muskelkrämpfe. Muskelgewebe besteht zu rund 80 Prozent aus Wasser. Kein Wunder, dass sich kleinste Veränderung des Körperwassergehalts auf die Trainingsleistung und die Regeneration auswirken.

Ein Wasserbedarf von über 5 Litern ist bei Sportlern keine Seltenheit. Der Wasserbedarf-Rechner hilft einen Richtwert für ihren individuellen Flüssigkeitsbedarf zu ermitteln. Probieren Sie es aus – Sie werden begeistert sein!

Faszien

Das vergessene alles vernetzende Faszien-System ist ein netzartiges Bindegewebe, welches unseren Körper zusammenhält und miteinander verbindet. Unsere Knochen, Gelenke, Muskeln, Sehnen, Nerven und Gefäße werden erst durch das Bindegewebe zu einem zusammenhängenden System verbunden. Das Bindegewebe besteht aus kollagenen Fasern, 70 % Wasser und verschiedenen »Klebstoffen«. Dadurch besitzt dieses Gewebe eine hohe Elastizität und Gleitfähigkeit.

Die Faszien sind ein großes Wasserreservoir und zusammen mit dem Darm und der Lymphe ein wichtiger Teil unseres Immunsystems. Neben den Blutgefäßen durchziehen auch die Lymphgefäße das Bindegewebe. Da die Lymphgefäße keine eigene Peristaltik haben, wird der Lymphfluss durch das Herz, die Atmung und Muskelbewegungen in Bewegung gesetzt.

Über die Lymphe wird auch der Gerinnungsfaktor Fibrinogen transportiert. Kommt es aufgrund von Dehydration und Bewegungsmangel zu einem Lymphstau, reichert sich dieses Fibrinogen im Gewebe an und wird zu Fibrin aufgespalten. Fibrin ist ein körpereigener Zellkleber, der die Aufgabe hat, Wunden zu verschließen. Dieses Fibrin verklebt nun Mikroverletzungen, die durch erhöhte Reibungskräfte des unelastischen Bindegewebes entstanden sind. Mehr verklebte Faszien, mehr Mikroverletzungen, mehr verklebte Faszien – ein Teufelskreis entsteht.

Knochen

Das scheinbar feste Gewebe der Knochen besteht immerhin aus fast 22 % Wasser. Wenn man zu wenig Wasser trinkt, fängt der Körper an, dieses Wasser von überall herzuholen, wo er es kriegen kann – auch aus den Knochen. Die Folge davon kann Osteoporose bzw. Knochenschwund sein. Das kann durch mehr Wasser trinken vermieden werden.

Gelenke

Ob wir genügend Wasser zu uns nehmen, zeigt sich auch in unseren Gelenken. Einerseits ist Wasser die wichtigste Grundlage für die Gelenkflüssigkeit, eine Art Schmiermittel für den Körper. Zum anderen bestehen die Knorpel bis zu 80 Prozent aus Wasser. Sie sorgen dafür, dass wir uns geschmeidig bewegen können. Sind sie ausreichend mit Flüssigkeit versorgt, sind sie elastischer und federn Bewegungen und Stöße ab. Ein Flüssigkeitsmangel wiederum kann zu Reibung, Schmerzen und langfristig zu Schäden an den Gelenken führen.

In Deutschland werden pro Jahr insgesamt etwa 200.000 künstliche Hüftgelenke eingesetzt, von denen etwa drei Viertel (150.000) auf eine Arthrose zurückzuführen sind. Die Bundesrepublik hat damit die höchste Rate derartiger Eingriffe weltweit. Ein Hüftersatz verursacht in der EU direkte Gesundheitskosten in Höhe von durchschnittlich 5’043 EUR. Dies umfasst die Operation, Medikamente und andere angemessene Leistungen wie die Rehabilitation.

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Herz

Die Ergebnisse der Adventist Health Study mit mehr als 20.000 Teilnehmern zeigen, dass viel Wasser trinken Leben retten kann: Männer, die fünf oder mehr Gläser (je 240 ml) Wasser pro Tag tranken, hatten ein um 54 % geringeres Risiko, an einer tödlichen koronaren Herzkrankheit zu erkranken, als Männer, die nur zwei oder weniger Gläser Wasser pro Tag tranken. Bei Frauen reduzierte eine hohe Wasseraufnahme das Risiko um 41 %.

Die Forscher der Studie stellten fest, dass die Blutviskosität, der Hämatokrit und der Fibrinogenspiegel durch Dehydrierung (Wassermangel) erhöht werden können und unabhängige Risikofaktoren für koronare Herz- krankheiten sind. Daher ist die lebensrettende Wirkung von Wasser nicht überraschend.

Andere Getränke hatten jedoch den gegenteiligen Effekt! Das Risiko wurde durch eine hohe Zufuhr (≥ 5 Gläser gegenüber ≤ 2 Gläsern pro Tag) anderer Flüssigkeiten erhöht: um 46 % bei Männern und sogar um 147 % bei Frauen. Diese »anderen Getränke« setzten sich bei den Studienteilnehmern im Durchschnitt aus den folgenden Getränken zusammen: Milch (44 %), Kaffee (18 %), Säfte und Fruchtsaftgetränke (18 %), Tee und andere Heißgetränke (13 %), Softdrinks (5 %), heiße Schokolade (3 %), alkoholische Getränke (2 %) (Chan et al., 2002). Milch ist reich an gesättigten Fettsäuren und führt zu einer hohen Insulinausschüttung, die auf Dauer zu Stoffwechselstörungen führen kann.

Blutdruck

In der Leber von Mäusen haben Wissenschaftler aus Berlin und Hannover Blutdruckregler entdeckt. Diese Schaltzentrale außerhalb des Gehirns werde allein durch Wassertrinken aktiviert.

Tiefer Blutdruck

Als orthostatische Hypotonie bezeichnet man einen Blutdruckabfall nach dem Aufstehen aus Sitzen oder Liegen. Ein höheres Lebensalter ist eine der Hauptursachen. Bis 30 Prozent aller Senioren sind betroffen. Die Blutdruck- schwankungen sind nicht nur unangenehm, sondern auch ein erhebliches Sturzrisiko, wenn es einem nach dem Aufstehen schwarz vor Augen wird. Wie Senioren am besten gegensteuern können, hat ein Forscherteam der Universität Newcastle in Großbritannien untersucht. Sie verglichen in einer Studie die Effektivität von verschiedenen Interventionen. Wasser trinken ist am effektivsten.

Hoher Blutdruck

Das Blut besteht zu 92 Prozent aus Wasser. Bei einer Dehydration wird das Blut dicker und fließt langsamer, was zu einem erhöhten Blutdruck führen kann.

Lunge

Erkältungen können uns zwar zu jeder Jahreszeit treffen, doch besonders im Herbst und Winter kämpft unser Körper mit Husten, Schnupfen und Heiserkeit. So schleusen wir in der Erkältungszeit durchschnittlich 10.000 Bakterien und 100.000 Viren im Verlauf von nur einer Stunde in unser Atemsystem ein! Lediglich den Schleimhäuten ist es zu verdanken, dass nicht alle Erreger unser Immunsystem schwächen. Blut besteht zu mehr als 90 Prozent aus Wasser und transportiert Sauerstoff zu den verschiedenen Teilen des Körpers.

Bei Dehydrierung werden die Atemwege vom Körper verengt, um den Wasserverlust zu minimieren. Dies kann Asthma und Allergien verschlimmern.

Lymphe

Das lymphatische System ist ein wichtiger Teil des Immunsystems unseres Organismus. Es ist unter anderem für die Infektionsbekämpfung zuständig. Die Lymphflüssigkeit fließt durch ein Netz von Lymphgefäßen, das den gesamten Körper durchzieht. Lymphe kommt aus dem Lateinischen: lympha und bedeutet klares Wasser, Quellwasser. Die Lymphgefäße transportieren täglich bis zu zwei Liter gelblich-weiße Zwischenzellflüssigkeit in das venöse System. Mit dieser sogenannten Lymphe werden abgestorbene Zellen, Eiweiß- und Fremdkörper, Bakterien, Fette und Stoffwechselendprodukte abtransportiert.

Großmolekülige Abfallprodukte des Zellstoffwechsels, Eiweiß- und Fettmoleküle, lebende und tote Zellen, Zelltrümmer, Fremdstoffe (z. B. Farbpigmenten von Tätowierungen, weshalb diese mit der Zeit ausbleichen), Bakterien, Viren, ggf. auch Tumorzellen und Gewebswasser können nicht von den Blutkapillaren aufgenommen werden. Diese Substanzen bilden zusammen die lymphpflichtige Last und können nur über das Lymph- gefäßsystem aus dem Gewebe entfernt werden.

In unserem Körper fließt mindestens doppelt bis dreimal so viel Lymph- flüssigkeit wie Blut! Etwa die Hälfte davon, die »primäre Lymphe«, wird von den Lymphknoten über deren Venen in den Blutkreislauf geleitet, die andere Hälfte, die »sekundäre Lymphe«, fließt hinter den Schlüsselbeinen in den Blutkreislauf.

Wasser ist ein wichtiges Mittel bei der Entgiftung. Denn die Flüssigkeit bringt den Lymphfluss in Schwung und hat somit eine besondere Bedeutung bei der Ausschwemmung von Gift- und Abfallstoffen.

Diabetes

Viel Wasser trinken macht bei Diabetes viel Sinn, denn so kann man die Entstehung verzögern beziehungsweise den Verlauf des Diabetes positiv beeinflussen. Speziell für die Volkskrankheit Diabetes spielt die Wahl des richtigen Getränks eine ganz entscheidende Rolle, um den Ausbruch der Krankheit zu verhindern oder Folgeschäden zu vermeiden. Viel Wasser trinken ist sowohl bei Diabetes Typ 2 als auch Diabetes Typ 1 empfehlenswert. Weltweite Studien beweisen auch die Gefahren des Softdrink-Konsums wie Übergewicht und den Nutzen von Wasser trinken für die Gesundheit.

Darm

Der Darm braucht Wasser, um richtig zu funktionieren. Dehydrierung kann zu Verdauungsproblemen, Verstopfung und einem übersäuerten Magen führen. Dies erhöht das Risiko von Sodbrennen und Magengeschwüren. Wasser löst die festen Bestandteile der Nahrung wie Zucker, Salz, einen Teil der Vitamine und Mineralstoffe und trägt die gelösten Nährstoffe zu den Zellen.

Rund 500 verschiedene Bakterienarten bevölkern einen gesunden Darm. Insgesamt siedeln in ihm etwa 100 Billionen Bakterien. Viele dieser Bakterienarten und -stämme sind noch nicht erforscht und es ist unklar, welche Funktionen sie im Einzelnen haben. Auch Bakterien brauchen Wasser zum Leben. Entzieht man Mikroorganismen das Wasser, so trocknen sie ein und sind nicht mehr lebensfähig.

Trockene Kehle = harter Stuhl – Flüssigkeitsmangel gehört zu den häufigsten Ursachen für Verstopfung. Wasser lässt Ballaststoffe quellen. Ballaststoffe sorgen für ein langanhaltendes Sättigungsgefühl, dadurch wirken wir Übergewicht entgegen. Außerdem stimuliert Wasser die Darmtätigkeit. Dadurch werden die körpereigenen Abwehrkräfte gestärkt, denn der Darm ist unser wichtigstes Immunorgan. Mittlerweile werden die Ballaststoffe als ein wirksamer Schutz vor zahlreichen Krankheiten wie Diabetes, Herz- Kreislauf-Erkrankungen, Gallensteinen, zu hohe Cholesterinwerte und Bluthochdruck angesehen. Ohne Wasser können diese ihre Funktion jedoch mehr schlecht als recht verrichten.

Forschungsergebnisse bestätigen, dass das Trinken von Wasser vor, während und nach einer Mahlzeit dem Körper hilft, die Nahrung leichter aufzuspalten. So können wir die Nahrung besser verdauen und das Beste aus unseren Mahlzeiten herausholen. Die Forschung zeigt, dass sich der Körper an die veränderte Konsistenz der Nahrung und des Mageninhalts anpasst, egal ob er fester oder flüssiger ist.

Wasser hilft nicht nur bei der Aufspaltung der Nahrung, sondern auch bei der Auflösung von Vitaminen, Mineralien und anderen Nährstoffen. Anschließend werden diese Vitaminkomponenten an den Rest des Körpers weitergeleitet und verwertet.

Blasenentzündung

Eine erste Folge der Dehydrierung ist, dass die Blase gereizt wird und einen Nährboden für Bakterien bildet. Viel Trinken gleicht nicht nur den Verlust von Flüssigkeit und Mineralsalzen durch Schwitzen aus, sondern fördert auch die Ausscheidung von Giftstoffen und schädlichen Mikroorganismen aus unserem Körper.

Es ist die am häufigsten vorkommende Entzündung des Harnsystems. Blasenentzündungen treten besonders oft bei Frauen auf, weil diese im Gegensatz zu Männern nur eine kurze Harnröhre haben, die in der Nähe von Scheide und Darmausgang mündet. Dadurch können Krankheitserreger sehr viel leichter in die Blase vordringen. Dehydration erhöht ist das Risiko für einen Harnwegsinfekt, da hierbei die Harnwege nicht ausreichend durchgespült werden.

Hämorrhoiden

Hämorrhoiden sind erweiterte, verdrehte Blutgefäße in der Wand des unteren Mastdarms und des Afters. Die erweiterten Gefäße werden durch einen erhöhten Druck verursacht. Hämorrhoiden und andere End- darmleiden sind außerordentlich weit verbreitet. In Mitteleuropa leidet wohl jeder zweite Erwachsene früher oder später unter Beschwerden des Enddarmes. Oft werden die Beschwerden über einen langen Zeitraum verschwiegen.

Zwischen dem Inhalt des Darms und der Darmwand findet ein intensiver Wasseraustausch statt. Etwa neun bis zehn Liter Flüssigkeit werden hier vom Körper verwendet, um den Nahrungsbrei im Darm aufzuweichen und diesem dann die Nährstoffe zu entziehen und in die Zellen aufzunehmen. Bakterien können die Darmwand reizen oder nicht abgebaute Enzyme (z. B. Milchzucker bei Laktose-Intoleranz) zu Problemen führen. Wasser beruhigt den Darm, Ballaststoffe können optimal aufquellen und so wird Druck aus der »großen Sitzung« genommen.

Übergewicht

Die Überbleibsel der verbrannten Fettzellen werden unter anderem mit Wasser abtransportiert und über Schweiß oder Urin ausgeschieden. Dehydration bedeutet außerdem immer Stress für unseren Körper, was zu einer erhöhten Insulin- und Cortisolausschüttung führt, die wiederum die Fetteinlagerung fördert.

Einige neuere Studien deuten darauf hin, dass Trinken den Körper dazu bringt, mehr Kalorien zu verbrennen. Die Stoffwechselrate steigt innerhalb von 30 bis 60 Minuten nach dem Trinken von Wasser um 24 bis 30 Prozent. Dieser Effekt hält jedoch nicht den ganzen Tag über an, sondern tritt nur für kurze Zeit auf. Wassertrinken an sich macht also nicht schlank, aber es kann beim Abnehmen helfen.

Nieren

Die Nieren sind Multitalente: Sie reinigen täglich das Blut, gleichen den Wasser- und Salzhaushalt aus, regulieren den Säure-Basen-Haushalt, sorgen für starke Knochen und steuern die Produktion der roten Blutkörperchen. Die Nieren, das zentrale Klärsystem des Körpers, bestehen aus etwa zwei Millionen filigranen Röhrchen, den Nephronen. Sie trennen akribisch die Stoffe aus dem Blutkreislauf, die wiederverwertet werden können, von denen, die unbedingt über den Urin ausgeschieden werden müssen. Täglich fließen etwa 3.000 bis 4.000 Liter Blut durch die Nieren und werden dort entgiftet. Alle fünf Minuten fließt das gesamte Blut unseres Körpers durch die Nieren. Nephrologen empfehlen zur Vorbeugung von Nierensteinen die Trinkmenge auf 3 – 4 Liter zu erhöhen.

Restless Legs-Syndrom

Das Restless Legs-Syndrom ist eine chronische neurologische Erkrankung. Sie geht mit einem intensiven, unangenehmen Bewegungsdrang in den Beinen (seltener auch in anderen Körperregionen) einher, meist begleitet von schwer beschreibbaren unangenehmen Empfindungen.

Obwohl das Restless Legs Syndrom mit fast acht Millionen Betroffenen in Deutschland nach der Migräne die zweithäufigste neurologische Erkrankung ist, sind die genauen Ursachen bis heute unbekannt. Woher die Impulse in den Beinen letztlich kommen, kann noch niemand schlüssig beantworten. Frauen sind dabei häufiger betroffen als Männer. Auch das Alter spielt eine Rolle: Meist tritt das Restless Legs-Syndrom erstmals um das 30. Lebensjahr herum in Erscheinung.

Einer Studie zufolge ist das RLS in einer lokalen Durchblutungsstörung der Beine begründet. Wer bereits an einer Nierenschwäche oder einer Polyneuropathie leidet, hat ein erhöhtes Risiko, gleichzeitig ein RLS zu entwickeln.

Das Trinken von Wasser kann bei unruhigen Beinen helfen, da es eine Dehydrierung verhindert. Dehydrierung kann RLS auslösen. Deshalb sollte man darauf achten, dass man regelmäßig Wasser trinkt.

Jack Kabey

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