Das Leib-Seele Problem
Die Unterscheidung von Leib und Seele ist ein Konzept, das sich in vielen frühen Kulturen und Mythen findet und älter ist als die philosophische Diskussion ihrer Beziehung. Es hat seinen Ursprung in der Unterscheidung zwischen belebten und unbelebten Körpern. Nach alter griechischer Vorstellung, wie sie in den homerischen Epen beschrieben wird, bringt die Seele (psyché) Leben in den Körper und verlässt ihn im Augenblick des Todes, um als schattenhaftes Abbild des Verstorbenen in der Unterwelt umherzuschweifen. Für viele Religionen ist die Unterscheidung von Leib und Seele bis heute von großer Bedeutung.
Bewusstsein und Seele aus der Sicht der Neuropsychologie
In der modernen Neuropsychologie gibt es keine konsensuelle Theorie oder Beweise, die das Konzept der Seele unterstützt. Stattdessen betrachten viele Wissenschaftler das Bewusstsein als ein natürliches Produkt der biologischen Prozesse im Gehirn. Sie glauben, dass die Erforschung des Bewusstseins auf der Grundlage der Neuropsychologie und anderer neurobiologischen Disziplinen letztendlich dazu beitragen wird, die Natur des Bewusstseins und die Beziehung zwischen dem Gehirn und dem Verhalten besser zu verstehen.
Ein wichtiger Bereich innerhalb der Neuropsychologie ist die Untersuchung des Bewusstseins. Es gibt keine einheitliche Sicht darauf, wie Bewusstsein entsteht, sondern verschiedene Theorien und Ansätze. Einige Wissenschaftler argumentieren, dass Bewusstsein auf der Aktivität bestimmter Gehirnregionen und -netzwerke basiert, während andere glauben, dass es ein emergentes Phänomen ist, das aus der Interaktion von vielen verschiedenen Prozessen im Gehirn entsteht. Einige der prominenten Theorien sind die Kognitivistische Theorie, die Neurokognitive Theorie und die dynamische Theorie.
Die kognitivistische Theorie besagt, dass Bewusstsein aus kognitiven Prozessen wie Wahrnehmung, Gedächtnis und Problemlösung entsteht. Nach dieser Theorie ist das Bewusstsein eng mit der Verarbeitung und dem Verständnis von Informationen im Gehirn verbunden.
Die neurokognitive Theorie besagt, dass Bewusstsein auf der Aktivität spezifischer Gehirnregionen und -netzwerke basiert. Nach dieser Theorie gibt es einige Schlüsselregionen im Gehirn, die für das Bewusstsein verantwortlich sind, wie z.B. der präfrontale Cortex und der hintere singuläre Cortex.
Die dynamische Theorie besagt, dass Bewusstsein aus der Interaktion von vielen verschiedenen Prozessen im Gehirn entsteht, insbesondere aus der Interaktion zwischen verschiedenen neuronalen Netzwerken. Nach dieser Theorie ist das Bewusstsein ein emergentes Phänomen, das aus der komplexen Wechselwirkung von neuronalen Aktivitäten und Prozessen entsteht.
Aus der Sicht der Neuropsychologie gibt es keinen eindeutigen Unterschied zwischen Bewusstsein und Seele. Bewusstsein wird in der Regel als ein Phänomen beschrieben, das auf der Aktivität des Gehirns und dem Verarbeiten von Sinnesinformationen basiert. Seele hingegen wird oft als eine Art immaterielles Wesen betrachtet, das unabhängig vom Körper existiert und für das Bewusstsein, die Persönlichkeit und die moralische Verantwortung verantwortlich ist.
Philosophische Positionen
Insbesondere geht es um die Frage, ob Geist und Körper getrennte Einheiten sind, und wenn ja, wie sie interagieren. Zu diesem Problem gibt es verschiedene philosophische Positionen, darunter den Dualismus, Monismus und Materialismus.
Der Dualismus vertritt die Auffassung, dass Geist und Körper getrennte Wesenheiten sind, die miteinander interagieren. Die bekannteste Form des Dualismus ist der kartesische Dualismus, der von dem Philosophen René Descartes vorgeschlagen wurde. Dem kartesianischen Dualismus zufolge ist der Geist eine nicht-physische Substanz, die vom physischen Körper getrennt ist, und die beiden interagieren über die Zirbeldrüse.
Der Monismus vertritt die Auffassung, dass Geist und Körper keine getrennten Wesenheiten sind, sondern vielmehr verschiedene Aspekte einer einzigen zugrunde liegenden Substanz darstellen. Es gibt verschiedene Arten des Monismus, darunter den Physikalismus, der davon ausgeht, dass der Geist nichts anderes ist als das Gehirn und andere physische Prozesse im Körper, und den Idealismus, der die physische Welt für eine Illusion hält und den Geist für das Einzige, was existiert.
Der Materialismus vertritt die Auffassung, dass alles, was existiert, physisch ist und dass der Geist nichts anderes als das Gehirn und andere physische Prozesse im Körper ist. Materialisten lehnen die Vorstellung ab, dass der Geist eine vom Körper getrennte Substanz ist, und argumentieren stattdessen, dass der Geist aus der physischen Aktivität des Gehirns hervorgeht.
Der Panpsychismus ist der Ansicht, dass das Bewusstsein eine grundlegende Eigenschaft des Universums ist und dass es nicht nur in Menschen und Tieren, sondern in allen physischen Einheiten vorhanden ist. Dem Panpsychismus zufolge sind Geist und Körper keine getrennten Entitäten, sondern vielmehr verschiedene Aspekte eines einzigen, vereinten Ganzen.
Vertreter des Emergentismus vertreten die Ansicht, dass der Geist aus dem Gehirn und anderen physischen Prozessen im Körper hervorgeht, aber nicht auf diese Prozesse reduziert werden kann. Dem Emergentismus zufolge ist der Geist ein übergeordnetes Phänomen, das aus der Interaktion von physikalischen Prozessen auf niedrigerer Ebene hervorgeht.
Der Idealismus vertritt die Ansicht, dass die physische Welt eine Illusion ist und dass der Geist das Einzige ist, was existiert. Dem Idealismus zufolge sind Geist und Körper keine getrennten Entitäten, sondern vielmehr verschiedene Aspekte eines einzigen, vereinten Geistes.
Nach Auffassung des Funktionalismus ist der Geist ein System von mentalen Zuständen und Prozessen, die Funktionen erfüllen, und kann in einer Vielzahl unterschiedlicher physischer Systeme realisiert werden. Dem Funktionalismus zufolge sind Geist und Körper keine getrennten Einheiten, sondern vielmehr verschiedene Aspekte eines einzigen Systems.
Der Nicht-reduktive Physikalismus vertritt die Auffassung, dass der Geist ein Produkt des Gehirns und anderer physischer Prozesse im Körper ist, aber nicht auf diese Prozesse reduziert werden kann. Nicht-reduktive Physikalisten glauben, dass der Geist Eigenschaften hat, die nicht allein durch die Eigenschaften der physischen Materie erklärt werden können.
Das dritte Element
Es ist möglich, dass es ein »drittes Element« gibt, das die gegensätzlichen Ansichten zum Leib-Seele-Problem vereint, etwas, das von den Philosophen noch nicht entdeckt oder vollständig verstanden worden ist. Hier eine mögliche These, die diese Idee eines »dritten Elements«, welches das Körper- Seele-Problem löst, einbeziehen könnte:
Die Vorstellung, dass Geist und Körper durch eine dritte, unentdeckte Substanz, ein drittes System miteinander verbunden sind, deutet darauf hin, dass es Aspekte der Realität gibt, die sich unserem derzeitigen wissenschaftlichen Verständnis entziehen. Das »dritte Element« könnte als eine Art »Quanten-Brücke« zwischen den physischen und nicht-physischen Aspekten der Realität beschrieben werden, die es dem Geist und dem Körper ermöglicht, auf eine Art und Weise zu interagieren, die noch nicht vollständig verstanden ist.
In der Physik sind Quanten die allerkleinste Einheit, die man nicht weiter teilen kann. Das Wort kommt aus dem Lateinischen von »Quantum«, das übersetzt: »wie groß« oder »wie viel« bedeutet.
Eine Möglichkeit besteht darin, dass das »dritte Element« eine nichtlokale Quantenkommunikation zwischen Geist und Körper ermöglicht. Dies würde bedeuten, dass Geist und Körper einander beeinflussen können, ohne dass eine offensichtliche physische Verbindung oder Interaktion besteht. Dies würde bedeuten, dass Geist und Körper eine binäre Systemeinheit sind, die auf einer Ebene jenseits von Raum und Zeit miteinander interagiert.
Eine weitere Möglichkeit für das Bestehen eines »dritten Elementes«, welches die Interaktion zwischen Geist und Körper vermitteln könnte, ist die Quantenverschränkung. In der Quantenphysik ist es möglich, dass Teilchen »verschränkt« werden, was bedeutet, dass ihre Eigenschaften auf eine Weise miteinander verbunden werden, die den klassischen Vorstellungen von Raum und Zeit widerspricht. Dieses Phänomen, das als Quanten- Verschränkung bekannt ist, wurde experimentell nachgewiesen. Sie kommt als möglicher Mechanismus für eine nichtlokale Kommunikation zwischen Geist und Körper definitiv infrage.
Eine andere Möglichkeit ist, dass das »dritte Element« mit der grundlegenden Natur von Raum, Zeit und Schwerkraft zusammenhängt. Einige Theorien, wie die Stringtheorie, gehen von der Existenz zusätzlicher Dimensionen aus, die über die drei uns bekannten Raumdimensionen hinausgehen. Diese zusätzlichen Dimensionen könnten möglicherweise an der Interaktion zwischen Geist und Körper beteiligt sein und mit dem »dritten Element«, das diese Interaktion vermittelt, in Verbindung stehen.
Mich persönlich fasziniert die Vorstellung, dass sich das »dritte Element« gleich allen drei Möglichkeiten bedient. Das »Konzept der Quanten-Brücken« ist mein Ansatz, welcher unsere Sicht und unser Verständnis der modernen Wissenschaft, der westlichen und östlichen Medizinsysteme, der Neuro- und Tiefenpsychologie, der Psychosomatik, des Bewusstseins und Unterbewusstseins, der Religionen, des Schamanismus, der Physik, des Seins und des Seienden und des gesamten Makro- und Mikro-Kosmos aufschlüsseln und zu einem großen Ganzen (einer universellen Blockchain) verbinden könnte.
Unabhängig von der spezifischen Natur des »dritten Elementes« ist klar, dass es eine entscheidende Rolle in der Beziehung zwischen Geist und Körper spielt. Weitere Forschungen und Untersuchungen können dazu beitragen, Licht in die Natur und die Funktionsweise dieser geheimnisvollen Substanz oder dieses Prozesses zu bringen, und können uns letztendlich helfen, die Natur der Beziehung zwischen Geist und Körper besser zu verstehen.