Good vibes only in this house!

Erweitere diese Gedanken einfach gelassen und betrachte sie flexibel und entspannt. Die Aussage “Was dich nicht umbringt, macht dich stärker!” klingt nice, aber ist sie wirklich wahr? Solche Phrasen sind nicht nur sehr abgenudelt, sondern bergen auch die Gefahr einer schädlichen Positivität. Denn etwas, das uns nicht umhaut, kann uns dennoch stark zusetzen und uns ernsthaft aus dem Gleichgewicht bringen. Wenn wir unsere Wunden unbehandelt lassen, erheben wir uns nicht wie ein majestätischer Phönix aus der Asche, sondern errichten einen Schutzschild, der uns sowohl vor der Welt als auch vor uns selbst abschirmt. Ein übermäßig positives Weltbild ist naiv und kann dazu führen, dass wir Probleme komplett blockieren, ignorieren und sogar verpennen.

Das Konzept des positiven Denkens offenbart ein Paradoxon von bemerkenswerter Ambivalenz und Inkonsistenz. Die Intention des positiven Denkens besteht darin, sich dem Positiven zuzuwenden, offenbart jedoch genau dadurch eine negative Sichtweise auf die Welt und das Leben in seiner Gesamtheit. Durch unseren Wunsch nach einer positiveren Entwicklung vermitteln wir einen Mangel an Zufriedenheit, Unvollkommenheit und Ablehnung. Indem wir unser Leben, Schicksal und Umfeld nicht bejahen, sehen wir uns genötigt, diese Aspekte positiv zu beeinflussen. Das positive Denken erschafft eine bezaubernde Insel, aber genau diese Insel macht paradoxerweise das Leben zu einem unvollkommenen Ort voller Anstrengung, Mangel und Leidenschaft.

Forschungen der letzten Zeit haben klar gezeigt, dass eine positive Einstellung bedeutende Auswirkungen auf unser Mindset haben kann. Aber, Leute, positives Denken ist kein Allheilmittel für alle möglichen Challenges, die uns das Leben so um die Ohren knallt. Und mal ganz ehrlich, zu viel davon ist einfach nicht gut, sondern einfach gut gemeint.

Jack Kabey

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