Kaskadenrisiko – Dominoeffekt des Unheils

Keine andere Region der Welt wird so regelmäßig wie verehrend von Überschwemmungen heimgesucht wie Zentralchina. Und doch hat man gerade hier das Schicksal herausgefordert und das größte Hochsicherheitslabor für Virologie der Welt gebaut.

Wer es wagt, mit dem größten Überschwemmungsgebiet, dem größten Staudamm und dem größten Hochsicherheitslabor für Virologie eine verhängnisvolle Partie Tetris zu spielen, ist entweder von Sinnen oder schlichtweg dem Bösen verfallen und bringt damit alles Leben auf diesem Planeten an den Rand des absoluten Unheils. Die Tatsache, dass die ganze Welt darüber schweigt, deutet leider auf Letzteres hin.

Globales Risiko am Drei-Schluchten-Damm

Die geographische Nähe des virologischen Instituts in Wuhan sowie der größten Virensammlung in Asien zum Drei-Schluchten-Damm verdichtet sich durch zusätzliche kritische Faktoren zu einem akuten, globalen Risiko ungeahnten Ausmaßes für Mensch und Tier.

Die jüngsten sintflutartigen Regenfälle in Zentralchina und der Verdacht auf Vetternwirtschaft und Korruption bei der Planung, dem Bau und der Überprüfung des Drei-Schluchten-Staudamms werfen berechtigte Fragen und Bedenken hinsichtlich seiner strukturellen Integrität auf. Angesichts der prognostizierten Zunahme tropischer Wirbelstürme infolge des Klimawandels steigt das Risiko eines Dammbruchs erheblich.

Dennoch zeichnet sich eine schockierende Diskrepanz ab, die nicht nur die Glaubwürdigkeit der internationalen Gemeinschaft in Frage stellt, sondern auch den gesunden Menschenverstand ad absurdum führt: Während sich die Weltgemeinschaft mit einer Flut von Klima- und Pandemieängsten konfrontiert sieht, weigert sie sich gleichzeitig, das Risiko einer apokalyptischen Bedrohung überhaupt zur Kenntnis zu nehmen. Diese eklatante Ignoranz gegenüber einer derart existenziellen Bedrohung wirft ernsthafte Fragen zur globalen Prioritätensetzung auf und entbehrt jeglicher Vernunft, Logik und Verantwortung.

Die aktuelle Lage in Zentralchina, insbesondere hinsichtlich des Drei-Schluchten-Staudamms, gibt Anlass zu ernster Besorgnis über die Sicherheit des virologischen Instituts in Wuhan und der größten Virussammlung Asiens. Aufgrund der Dringlichkeit dieser Angelegenheit ist es von entscheidender Bedeutung, dass das virologische Institut und die Virensammlung unverzüglich verlegt werden. Es liegt in der Verantwortung der internationalen Gemeinschaft, China in diesem Prozess zu bestärken und aktiv zu unterstützen, um die Bedrohung durch biologische Gefahren umgehend zu entschärfen.

Bewertung des Hochwasserrisikos, wenn der Drei-Schluchten-Damm brechen würde.
Die Sintflut Chinas

Die Region Zentralchina wird jedes Jahr von zwei Taifunen (tropischen Wirbelstürmen) heimgesucht. Im Jahr 1931 fegten jedoch gleich neun solcher Stürme über die Gegend. Die damit einhergehenden heftigen Regenfälle führten zu einer der verheerendsten Flutkatastrophen in der Geschichte der Menschheit. Die Flüsse im ganzen Land traten über die Ufer und überschwemmten eine Fläche, die der Größe Englands und der Hälfte Schottlands entsprach. Etwa ein Zehntel der chinesischen Bevölkerung war von den Überschwemmungen betroffen, fast vier Millionen Menschen starben durch Ertrinken, Hunger und Seuchen. In ihrer unvorstellbaren Verzweiflung verkauften die Menschen ihre Frauen und Töchter oder töteten und aßen ihre Kinder, um am Leben zu bleiben.

Die Probleme begannen im Frühjahr, als das Flusswasser über die Ufer trat, in die Straßen floss und sich mit dem Abwasser aus der überlaufenen Kanalisation vermischte. Rasch verbreitete sich ein unerträglicher Gestank über den urbanen Gebieten, der sich unter der intensiven Sonneneinstrahlung noch verstärkte. Inmitten dieser unhaltbaren Umstände sahen sich nicht nur Rikschafahrer, sondern auch andere einfache Arbeiter gezwungen, durch die verschmutzten Wasserstraßen zu waten, um ihren Lebensunterhalt zu bestreiten.

Mit steigendem Wasserstand verwandelten sich die alten Straßen in malerische Wasserkanäle. Unternehmerisch denkende Sampan-Besitzer, die ihren Lebensunterhalt mit dem Transport von Waren zu den Häfen verdienten, rüsteten ihre Boote geschickt um und boten sie nun als Wassertaxis an. Für diejenigen, die sich die horrenden Fahrpreise nicht leisten konnten, wurde kreative Improvisation zum Alltag: Flöße aus Türen, aufgeblasene Ziegenhäute und hölzerne Badewannen wurden zu originellen Wasserfahrzeugen. In einigen Fällen wurden sogar Särge geleert und zu behelfsmäßigen Kanus umfunktioniert.

Ende Juli brachen die Deiche um Wuhan. Das aufgestaute Wasser ergoss sich mit erschreckender Geschwindigkeit in die Stadt. Flutwellen fegten ganze Stadtviertel hinweg. Tausende Menschen, die in Häusern aus Holz und Lehm ausharrten, ertranken oder wurden lebendig begraben. Die Überlebenden suchten zusammen, was sie konnten – ein paar Lebensmittel, religiöse Artefakte, alles, was schwimmen konnte – und machten sich auf die Suche nach Zuflucht.

Da der Wert von trockenem Raum stieg, verdreifachten die Hoteliers ihre Preise und füllten die Zimmer weit über ihre Kapazitäten hinaus. Doch die bereits vom Wasser beschädigten Gebäude konnten dem zusätzlichen Gewicht nicht standhalten, und als im August ein Hotel einstürzte, starben Dutzende von Menschen, die dort Schutz gesucht hatten.

Inmitten von Zerstörung und Chaos versuchten die Menschen, ein Gefühl von Normalität aufrechtzuerhalten. Die Mitarbeiter des US-Konsulats hissten weiterhin jeden Morgen vorschriftsgemäß ihre Nationalflagge, obwohl sie mit dem Ruderboot zu ihrem Flaggenmast paddeln mussten. Die örtliche Verkehrspolizei kämpfte um Ordnung auf den mit Sampans überfüllten Wasserstraßen. Zunächst standen sie auf Kisten und versuchten, die Boote in den Fahrspuren zu halten, doch als das Wasser höher stieg, mussten sie in die Äste der Bäume klettern. Als das Wasser zwei Meter hoch war, konnten sie nur noch zusehen, wie große Frachtkähne in die Innenstadt trieben und gegen Ufer und Lagerhäuser krachten.

Sampans in den überfluteten Straßen von Wuhan

Ein an Leichtsinn kaum zu überbietender Kapitän steuerte sein Schiff mitten in das Öllager von Texaco. Dort entfachte er ein so gewaltiges Feuer, dass nicht einmal die Feuerwehr in die Nähe der Brände kam. Mehr als drei Tage lang loderten die Flammen, spuckten brennendes Öl auf die Wasseroberfläche und entließen giftigen Rauch in die Atmosphäre. Da das städtische Stromnetz bereits zusammengebrochen war, amtierte das Texaco-Feuer als ungewöhnliche Lichtquelle und tauchte die apokalyptischen Szenen in sein flackerndes Scheinwerferlicht: eingestürzte Gebäude, heulende Hunde auf den Dächern und Tausende von treibenden Leichen.

Die Elektrizität war nicht die einzige moderne Einrichtung, die durch die Flut verloren ging. Das Telegrafenamt, die Telefonzentrale und der Flughafen mussten geschlossen werden. Selbst wenn große Teile der Eisenbahnstrecke nicht weggeschwemmt worden wären, wäre es für Züge unmöglich gewesen, Wuhan zu erreichen, da nun 30.000 Flüchtlinge auf den auf dem Damm verlegten Gleisen lebten.

Obwohl die Flut Wuhan scheinbar vieler technologischer Innovationen beraubte, war sie in vielerlei Hinsicht eine moderne Katastrophe. Sie brachte für eine Industriestadt spezifische Risiken mit sich. Lose Benzinfässer trieben durch die Wasserstraßen, Kerosinbrände verschlangen Gebäude und elektrische Schläge töteten mehr als 50 Menschen. Am schlimmsten aber war, dass das Abwassersystem – wohl das Symbol moderner Hygiene – die Eingeweide der Stadt auf die Straßen entleerte. Bald sahen sich die Bewohner mit einer beispiellosen Gesundheitskrise konfrontiert. Tausende starben an Ruhr, Cholera und anderen Krankheiten, die durch das verseuchte Wasser übertragen wurden. Stechmücken und Wasserschnecken, die sich in den Überschwemmungsgebieten stark vermehrten, verursachten Malaria- und Bilharziose-Epidemien.

Bambus und Schilfrohr waren flutresistente Pflanzen, die sich als unschätzbar wertvoll für die Flut-Flüchtlinge erwies. In großen Beständen wachsend, waren Schilfrohre ein lebenswichtiges Baumaterial für die Armen; sie konnten miteinander verknüpft und über Bambusrahmen gespannt werden, um sofortige Unterkünfte zu bilden. Obwohl kaum luxuriös, waren diese Schilfhütten sowohl preisgünstig als auch tragbar, was es den Menschen ermöglichte, schnell zu entkommen, wenn der Wasserstand stieg – oder wenn lokale Gemeinschaften sich als wenig gastfreundlich erwiesen. Flut-Flüchtlinge hatten 1931 mit beiden Problemen zu kämpfen.

Während einige Bürger Wuhans die Vertriebenen großzügig aufnahmen, sahen andere in ihnen eine Bedrohung für die politische und wirtschaftliche Stabilität. Die lokalen Militärbehörden waren überzeugt, dass Kommunisten die Flüchtlingskrise als Vorwand nutzten, um in Wuhan einzudringen. Sie verhängten das Kriegsrecht und patrouillierten in Sampans mit aufmontierten Maschinengewehren durch die Wasserstraßen. Jeder, der der Plünderung oder anderer subversiver Aktivitäten verdächtigt wurde, wurde sofort hingerichtet. Aber selbst diese drakonische Behandlung konnte die Paranoia nicht eindämmen, und schließlich zwangen Soldaten die Flüchtlinge unter Androhung von Waffengewalt aus dem Stadtzentrum in unvorbereitete Lager am Stadtrand von Wuhan, wo Tausende an Krankheiten starben.

Blick auf das Texaco-Feuer vom Fluss aus

In manchen Fällen können Katastrophen Gemeinschaften zusammenführen und das schaffen, was der Historiker Greg Bankoff als »Krisensolidarität« bezeichnet hat. Katastrophen können aber auch gesellschaftliche Spaltungen vertiefen und Spannungen aufbrechen lassen, die in normalen Zeiten unter der Oberfläche lauern. Beides war 1931 in Wuhan der Fall.

Während die Gemeinschaft durch Wohltätigkeit und gegenseitige Hilfe geeint war, wurde sie gleichzeitig durch wirtschaftliche Erwägungen und politische Gewalt gespalten. Für die von der Flut betroffenen Menschen waren diese Spannungen ebenso gefährlich wie der anhaltende Regen und die reißenden Flüsse. Sie schufen die sozialen Bedingungen, die dazu beitrugen, dass aus einer Naturgefahr eine humanitäre Katastrophe wurde.

Die Lösungen potenzieren die Probleme, welche sich am Fiskus immer höher aufstauen. Scheinbar vorhandene Kontroll- und Korrekturmechanismen erweisen sich auch in vermeintlich demokratischen Systemen als unwirksam. Das Versagen von Politik und Medien ist nicht Unfähigkeit, sondern gewollt. Krisen werden als Stufen zum Thron der Macht genutzt. Die politische, ökonomische und mediale Landschaft ist geprägt von einem strukturellen Versagen, in dem Eigeninteressen und Machterhalt über das Wohl der Gesellschaft gestellt werden.

Es wird deutlich, dass die bestehenden Strukturen und Institutionen nicht unfähig sind, die globalen Herausforderungen zu bewältigen, sondern dass diese Unfähigkeit Teil eines gezielten Versagens ist. Die Menschen werden durch diese selbstsüchtigen Machenschaften im Stich gelassen, während die Welt unaufhaltsam auf eine düstere Zukunft zusteuert. Wenn Krisen Macht bedeuten, dann werden sie nicht nur wie am Fließband produziert, sondern auch verwaltet und damit zu einem festen Bestandteil politischer, ökonomischer und medialer Strategien.

Lebten 1931 in China 400 Millionen Menschen, so sind es heute 1,4 Milliarden. Allein im Verwaltungsbezirk Wuhan, der 1931 besonders stark von der Flut betroffen war, leben heute über 20 Millionen Menschen. Treten in Zukunft ähnliche Zyklen von Wirbelstürmen auf, könnten die Wassermassen den Damm und damit Wuhan in Gefahr bringen. Keine wissenschaftliche und keine politische Ambition ist dieses Risiko wert.

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Schwerstes Talsperren Unglück der Menschheitsgeschichte

In der zentralchinesischen Provinz Henan, der Wiege der chinesischen Kultur, erheben sich die geschichtsträchtigen Städte Luo-yang und Kaifeng in ihrer historischen Pracht. Beide waren zu unterschiedlichen Zeiten die Hauptstädte des chinesischen Kaiserreichs. Im Schatten des mächtigen Wuru-Gipfels liegt zudem die Geburtsstätte der weltberühmten Shaolin-Kampfkunst, die mit ihrer einzigartigen Tradition die Region geprägt hat. Die weite Ebene von Henan, durchzogen von historischen Juwelen und atemberaubenden Landschaften, wird jedoch regelmäßig von den mächtigen Wassermassen des Huai-Flusses und seiner zahlreichen Nebenflüsse heimgesucht.

Diese naturgegebene Herausforderung, die sich seit Jahrtausenden manifestiert, führt zu periodischen Überschwemmungen und hinterlässt auf dem geschichtsgetränkten Boden eindringliche Spuren. Hier, im Spannungsfeld zwischen historischer Blüte und unaufhaltsamer Naturgewalt, entfaltet sich eine komplexe Dynamik, welche die Bewohner immer wiederkehrend vor schwierige Entscheidungen stellt.

Um der unbezähmbaren Kraft der Natur Einhalt zu gebieten, wurde während des »Großen Sprungs nach vorn« in den 1950er Jahren am Ru-Fluss ein ehrgeiziges Unterfangen verwirklicht – die Errichtung des Banqiao-Staudamms. Dieser imposante Damm ist Teil eines umfassenden Hochwasserrückhalteprojekts, das sich über 62 Staudämme erstreckt und in der zentralchinesischen Provinz Henan errichtet wurde. Das vorrangige Ziel bestand darin, die wichtigste Kornkammer Zentralchinas vor den wiederkehrenden Überschwemmungen zu schützen und war für ein Hochwasserereignis ausgelegt, das nur einmal in tausend Jahren auftritt.

Doch schon bald nach der Fertigstellung des Banqiao-Staudamms zeigten sich aufgrund von Konstruktions- und Materialfehlern bedenkliche Risse sowohl in der Staumauer als auch in den Schleusentoren. Angesichts dieser Herausforderungen wurde die Expertise sowjetischer Ingenieure hinzugezogen, um die Mängel zu beheben. Nach einer umfassenden Überarbeitung erlangte die neu gestärkte Konstruktion den eindrucksvollen Namen »Eiserner Damm« und galt fortan als unzerstörbar.

Zwei Jahrzehnte später, Ende Juli 1975, braute sich über dem Chinesischen Meer ein gewaltiger Sturm zusammen, welcher sich in den späten Abendstunden des 1. August explosionsartig zum Super-Taifun »Nina« entwickeln sollte. Die Luftaufklärung meldete einen plötzlichen Druckabfall von 65 hPa, worauf binnen 24h die Windgeschwindigkeiten von bescheidenen 75 km/h rasant anstiegen und »Nina« schließlich mit atemberaubenden 250 km/h auf das Festland zuraste.

Die Auswirkungen eines solchen Sturms sind verheerend. Massive Sturmfluten überschwemmen Küstenregionen, dringen kilometerweit ins Landesinnere vor und verursachen schwerste Schäden an Infrastruktur und Gebäuden. Selbst solide gebaute Häuser werden nahezu vollständig zerstört, ganze Siedlungsgebiete dem Erdboden gleichgemacht. Jahrhundertealte Bäume werden entwurzelt, ganze Wälder wirken wie von einem Holzschredder zerschmettert. Strommasten knicken wie Streichhölzer um, die Stromversorgung bricht flächendeckend zusammen. Es dauert Wochen, wenn nicht Monate, bis die betroffenen Gebiete wieder mit Strom versorgt sind.

Die Menschen in Henan atmeten auf, als »Nina« am 3. August endlich an Kraft verlor und zu einem Sturm herabgestuft wurde. Doch die Erleichterung währte nur kurz. Nachdem »Nina« nach Nordwesten gezogen war und Jiangxi überquert hatte, drehte der Sturm in der Nacht zum 5. August bei Changde (Hunan) nach Norden. Einen Tag später überquerte er Xinyang (Henan) und erreichte schließlich Zhumadian (Henan). Hier wurde der Sturm durch eine Kaltfront im Norden für drei Tage blockiert und entfesselte nun gewaltige, stationäre Gewitter mit sintflutartigen Regenfällen.

In einem unvergleichlichen Naturschauspiel ergoss sich in nur 24 Stunden mehr Regen über die weite Ebene von Henan als sonst in einem ganzen Jahr. Drei Tage lang entlud sich ein gnadenloser Wolkenbruch über die Landschaft, der die Region in eine unwirkliche Wasserwelt verwandelte. Das Rauschen des strömenden Regens und das Trommeln auf die Dächer hallten durch die Städte und Dörfer, während sich die Wassermassen unaufhaltsam auf Straßen, Felder und Siedlungen ergossen, eine verheerende Flut auslösend.

Am schicksalhaften 8. August hatte das Wasser am Banqiao-Damm eine bedrohliche Höhe erreicht und trat über die Dammkrone. In einem verzweifelten Versuch, die drohende Katastrophe abzuwenden, setzten die Stauwerker alles daran, einige Schleusen zu öffnen. Doch die mitgeschwemmten Sedimentgesteine verstopften den Schleusenkomplex. In diesem entscheidenden Moment wurde schmerzlich klar: Die unbändige Kraft der Natur war nicht mehr im Zaum zu halten. Die Katastrophe entfaltete ihre zerstörerische Kraft und nahm unaufhaltsam ihren Lauf. Das dumpfe Grollen des Wassers, das über die überlasteten Schleusen hinwegtobte, wurde von einem ohrenbetäubenden Donnern begleitet, während die Wassermassen mit einer zerstörerischen Wucht über das umliegende Land hereinbrachen.

Nach Mitternacht, gegen 00.30 Uhr, konnte der höher gelegene Shimantan-Staudamm dem riesigen Druck nicht länger standhalten und gab als erster nach. Nur eine halbe Stunde später folgte die katastrophale Zerstörung des überfluteten Banqiao-Staudamms. Eine kolossale Wasserwand, beeindruckende zehn Kilometer breit und sieben Meter hoch, brach sich Bahn und zwang den nächsten Damm in die Knie. Eine unaufhaltsame Flutwelle stürzte sich über die Provinz, und wie Dominosteine fielen insgesamt 62 Dämme nacheinander der gewaltigen Kraft des Wassers zum Opfer. Das unaufhörliche Rauschen der Fluten und das donnernde Krachen der einstürzenden Dämme durchdrangen die Schwärze der Nacht, während die Natur ihre überwältigende Kraft entfesselte und das Land in einer reißenden Wasser-Apokalypse ertränkte.

In dieser schicksalhaften Düsternis hat die Natur einmal mehr gezeigt, wer auf diesem Planeten das Sagen hat. Unerbittlich durchbrach sie die Grenzen menschlicher Kontrolle und hinterließ eine Spur der Verwüstung, die vom arglosen Säugling bis zum hochbetagten Greis alles tötete, was sich ihr in den Weg stellte. Der Dammbruch war der Auftakt zu einer gewaltigen Flutwelle, die mit einer Geschwindigkeit von 50 km/h flussabwärts in die Ebene donnerte. Fünf Landkreise in Zhumadian, darunter der heutige Landkreis Yuanhui, der Landkreis Linquan sowie die Stadt Fuyang in der Nachbarprovinz Anhui, wurden von den anrollenden Fluten ebenso überrollt wie tausende Quadratkilometer Land und unzählige Dörfer, von denen kein einziges rechtzeitig evakuiert werden konnte.

Hauptverkehrswege wie die Peking-Guangzhou-Eisenbahn waren auf einer Länge von über 95 km unterbrochen und vollständig zerstört, wie auch andere lebenswichtige Verkehrs- und Kommunikationsverbindungen. Der Betrieb wurde für achtzehn Tage eingestellt, und danach konnten weitere dreißig Tage lang keine Güter transportiert werden. Drei Millionen Hektar Ackerland wurden verwüstet und mehr als zehn Millionen Menschen wurden vertrieben. Über Wochen waren mehr als eine Million Menschen von den Wassermassen eingeschlossen und für jegliche Katastrophenhilfe unerreichbar. Seuchen und Hungersnöte rafften die Zahl der Eingeschlossenen dahin, die Region versank in unvorstellbarem Leid.

Eisenbahnstrecke Peking-Guangzhou – Überreste des Banqiao-Damms

Etwa 85.000 Menschen starben direkt durch die Überschwemmungen, weitere 230.000 an den Folgen von Seuchen und Hungersnöten. Der kaskadenartige Bruch der Staudämme gilt als das schwerste Talsperrenunglück der Menschheitsgeschichte. Im Jahr 1995 legte Human Rights Watch erstmals einen Bericht über die verheerende Katastrophe vor. Es dauerte jedoch bis 2005, ehe die chinesische Regierung Informationen über dieses Ereignis veröffentlichte, die zuvor jahrzehntelang zurückgehalten wurden. Zu diesem Zeitpunkt waren bereits viele der Staudämme, darunter auch der Banqiao-Staudamm im Jahr 1993, wieder aufgebaut worden.

Nur unter der Hand einer blindgezähmten Unterwürfigkeit lässt sich im Garten des Hochmuts eine solche Vielfalt ignoranter Inkompetenz, wohlstandsdegenerierter Realitätsverweigerung und todesverachtender Gier kultivieren und als fortschrittliche Errungenschaft feiern. In diesem weltentrückten Elfenbeinturm des Übermutes wuchert die Vetternwirtschaft wie ein unkontrolliertes Unkraut, während die selbstgerechten Wurzeln der Ignoranz tief in das Erdreich der Vernunft eindringen und es vergiften. Die feierliche Inszenierung des Wahnsinns findet hier ihre Bühne, und das absurde Gelage erreicht seinen Höhepunkt in einer Welt, in der die groteske Verkennung der Wirklichkeit als triumphaler Fortschritt verherrlicht wird.

Wer es wagt, mit dem größten Überschwemmungsgebiet, dem größten Staudamm und dem größten Hochsicherheitslabor für Virologie eine verhängnisvolle Partie Tetris zu spielen, ist entweder von Sinnen oder schlichtweg dem Bösen verfallen und bringt damit die ganze Welt an den Rand des absoluten Unheils. Die Tatsache, dass die ganze Welt darüber schweigt, deutet leider auf Letzteres hin.

Die geographische Nähe des Virologischen Instituts in Wuhan und der umfangreichsten Virensammlung Asiens zum Drei-Schluchten-Damm schafft aufgrund weiterer kritischer Faktoren ein drängendes, globales Risiko von bisher ungekanntem Ausmaß.

Im Innern des Wuhan-Labors

Wuhan liegt nahezu exakt in der Mitte Chinas, strategisch positioniert zwischen den bedeutenden Städten Peking im Norden, Guangzhou, Shenzhen und Hongkong im Süden, sowie Shanghai im Osten und Chongqing im Westen. Die Stadt fungiert als ein bedeutender Verkehrsknotenpunkt, da durchgehende Autobahnen in alle Richtungen führen und sich hier treffen. Traditionell ist der hier rund 1.250 Meter breite Jangtsekiang die Lebensader für Schwer- und Massentransporte. Der Hafen von Wuhan ist der größte Binnenhafen Chinas, bis hierher ist der Fluss auch für Seeschiffe befahrbar.

Die Stadt erstreckt sich von einer ebenen Landschaft mit zahlreichen Seen im Norden bis zu hügeligem Gelände im Süden. Aufgrund schneller Urbanisierung ging die Anzahl der Seen von 127 in den 1980er Jahren auf etwa 30 im Jahr 2019 zurück. Die geografische Lage führt häufig zu Überschwemmungen in der Stadt.

2004 flog der französische Präsident Jacques Chirac nach Peking, um ein Abkommen über wissenschaftliche Zusammenarbeit zu unterzeichnen, das China in die erste Liga katapultieren sollte. In einer pompösen Zeremonie, umgeben von Champagner und paradierenden Soldaten, versprach Chirac, dass Frankreich China vier mobile BSL-3-Labore verkaufen, beim Bau eines BSL-4-Labors der höchsten Klasse helfen und sich an wichtigen Forschungsprojekten beteiligen werde.

Elf Jahre und 44 Millionen Dollar später war der Bau des BSL-4-Labors fertiggestellt. Das vierstöckige Betonlabor befindet sich in erhöhter Lage, um mögliche Überschwemmungsrisiken zu minimieren, und wurde gemäß den höchsten Sicherheitsstandards konzipiert, um einem Erdbeben der Stärke 7 standzuhalten. Bis Anfang 2018 erhielt es die Zulassung für die Erforschung der gefährlichsten Krankheitserreger weltweit. Xi Jin-ping selbst würdigte das Labor als »entscheidend für Chinas öffentliche Gesundheit«.

Das P4-Labor in Wuhan

Schon lange bevor das Labor mit seiner riskantesten Arbeit begann, gab es alarmierende Anzeichen für Probleme. Während der schweren Überschwemmungen im Jahr 2016 stieg der Wasserspiegel so stark an, dass die nahe gelegenen Straßen unpassierbar wurden und die Forscher durch ein Waldgebiet laufen mussten, um das Labor zu erreichen und dessen Sicherheit zu gewährleisten, berichteten Mitglieder des Laborteams in einem WIV-Bericht, der von Toy Reid* veröffentlicht wurde. Die Entscheidung, die Wände aus rostfreiem Stahl zu bauen, stellte eine weitere große Herausforderung dar. Edelstahl ist sehr anfällig für Korrosion durch Desinfektionsmittel.

Einige wenige Laboratorien verwenden Edelstahl, z. B. das Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin (BNI) in Hamburg und das Robert-Koch-Institut BSL-4 in Berlin. Die meisten Laboratorien bestehen stattdessen aus einem Betonmantel, der eine robuste Konstruktion darstellt, mit Wänden aus Urethan oder Klebstoff, die korrosionsbeständig, stabil und leicht zu reinigen sind. Das BSL-4-Labor in Lyon beispielsweise verwendet ein System aus stahlverkleideten Urethanpaneelen mit einer Dicke von ca. 5 Zoll, die mit Silikondichtstoff und Nockenverschlüssen verbunden sind.

Die chinesische Seite entschied sich für eine Innovation durch die Verwendung von Sandwichpaneelen aus rostfreiem Stahl im Rahmen eines internen Entwicklungsprojekts.

Das chinesische Modell der Sandwichpaneele aus rostfreiem Stahl und der Struktur ergibt gebogene Wände, was zu losen und damit undichten Verbindungen führt, wie auf diesem Foto zu sehen ist.

*Toy Reid ist Experte der RAND Corporation, ehemaliger Politikberater für Ostasien im US-Außenministerium und war Mitglied des neunköpfigen Untersuchungsteams, das im Auftrag von Senator Richard Burr (R-N.C.) die Ursache des Virus herausfinden sollte.

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Unterdruck, Korrosion, Sicherheit

In einem virologischen Sicherheitslabor der Stufe BSL-4 (Biosafety Level 4) werden sowohl Über- als auch Unterdrucksysteme verwendet, um eine strenge Kontrolle über den Luftaustausch und den Schutz vor der Freisetzung von gefährlichen Viren zu gewährleisten. Diese speziellen Drucksysteme sind entscheidend für die Sicherheit der Laborumgebung und erfordern eine präzise Konstruktion der Baustruktur, Türen, Schleusen und anderer Einrichtungen.

In virologischen Laboren der höchsten Sicherheitsstufe, BSL-4, wird Unterdruck verwendet. Das Unterdrucksystem stellt sicher, dass keine kontaminierte Luft aus dem Labor austritt und somit die Umgebung nicht gefährdet wird. Dies wird durch spezielle Schleusen und Druckunterschiede erreicht, um ein Höchstmaß an Sicherheit bei der Arbeit mit hochinfektiösen Viren zu gewährleisten. Der Überdruck hingegen wird in anderen Laboren wie mikrobiologischen Laboren der Sicherheitsstufe 3 (BSL-3) und in einigen pharmazeutischen Produktionsstätten angewendet, um sicherzustellen, dass keine Verunreinigungen von außen in sterile Bereiche gelangen können.

Um den Unterdruck in einem Labor zu erzeugen, wird Luft aus dem Labor abgesaugt. Um eine Kontamination der Umgebung zu verhindern, werden hochentwickelten Luftfiltersystemen verwendet. Diese Systeme sind speziell konzipiert, um potenziell gefährliche Partikel, einschließlich Viren, zu erfassen und zurückzuhalten. Durch die effektive Filtration wird sichergestellt, dass die aus dem Labor abgeführte Luft gründlich gereinigt ist, bevor sie in die Umgebung gelangt.

Zusätzlich dazu ist die Baustruktur des Labors von entscheidender Bedeutung. Sie muss äußerst dicht sein, um unkontrollierten Luftaustausch zu verhindern. Türen, Fenster und andere Öffnungen sind mit speziellen Dichtungen versehen, um sicherzustellen, dass keine kontaminierte Luft entweicht.

Die strukturelle Integrität von Wänden und Türen ist für die Aufrechterhaltung eines wirksamen Unterdrucksystems in einem BSL-4-Labor von größter Bedeutung. Wenn diese Barrieren korrodieren, kann es zu Leckagen kommen, welche die Wirksamkeit des Labors bei der Verhinderung von Kontaminationen erheblich gefährden.

Sicherheitsmängel und Nachlässigkeit

Das Institut für Virologie in Wuhan beheimatet das weltweit größte BSL4-Labor mit einer Laborfläche von 3.000 m2. In diesem Labor wird intensiv an Krankheitserregern von schweren Erkrankungen wie Ebola, Lassa, Krim-Kongo-Fieber, Marburg-Virus sowie den Variola-Viren (Pocken-Erreger) geforscht.

Darüber hinaus beherbergt das im Jahr 2018 fertiggestellte Zentrum für die Sammlung von Virenkulturen die größte Viren-Datenbank Asiens, die beeindruckende 1500 Erregerstämme umfasst. Beide Einrichtungen stehen im Gefahrenbereich der Drei-Schluchten-Talsperre.

In einem 2019 in der Fachzeitschrift Biosafety and Health erschienenen Artikel über Labor-Biosicherheit räumte ein Vertreter des National Institute for Viral Disease Control and Prevention des Chinese Center for Disease Control and Prevention ein, dass sich China bei der Entwicklung der Labor-Biosicherheit noch im Anfangsstadium befinde. Auch die Forschung und Entwicklung von Laborsicherheitstechniken und -ausrüstungen liege hinter den westlichen Ländern zurück. Es fehle an Bewertungskriterien für die Zuverlässigkeit von Laborsicherheitssystemen.

Wuhan BSL-4

Im selben Jahr vor dem Ausbruch der Corona-Pandemie wurde bei einer Sicherheitsinspektion durch ein nationales chinesisches Team festgestellt, dass das Hochsicherheits-Labor die nationalen Standards in fünf Kategorien nicht erfüllte und dass Wissenschaftler beim Umgang mit Fledermäusen nachlässig waren. Am 14. Februar 2020 kündigte Staatspräsident Xi Jinping an, dass die chinesischen Biosicherheits-Gesetze verschärft würden, wozu auch das Biosicherheitsmanagement im Labor gehöre. Er erklärte die Biosicherheit als einen Teil der nationalen Sicherheit. Es solle die Biosicherheit in das nationale Sicherheitssystem einbezogen werden und die Errichtung eines nationalen Systems von Biosicherheitsgesetzen und -regelungen sowie institutioneller Rahmen beschleunigt werden. Bekanntlich wird das Gatter erst geschlossen, wenn die Pferde durchgegangen sind. Obwohl der US-Sponsor um die Sicherheitsmängel am Institut in Wuhan wusste, floss weiter Geld in die hochriskante Forschung.

Innenansicht des BSL-4-Labors 1, 2017 mit offener Tür während der Laborarbeiten

Das obige Foto, aufgenommen in einer der BSL-4-Laborsuiten in Wuhan, zeigt einen eklatanten Sicherheitsverstoß. Normalerweise sollte die Tür der Chemiedusche geschlossen bleiben. Wird die Tür jedoch offen gelassen, haben Aerosolerreger genügend Zeit, um in den Duschraum zu gelangen. Wenn jemand im Umkleideraum (Personal Protective Equipment-Raum) die Tür der chemischen Dusche öffnet, bevor sie dekontaminiert werden konnte, können die freigesetzten Erreger jeden kontaminieren, der diesen Raum betritt, und auch den PPE-Raum, aus dem diese Person kommt.

Obwohl dieses Foto 2017 aufgenommen wurde, als sich die WIV BSL-4 noch im Versuchsstadium befand, bis sie im Januar 2018 offiziell in Betrieb genommen wurde, steht es im Widerspruch zu den besten Sicherheitspraktiken. Es wirft auch Fragen über das Kontrollsystem auf, das in einer solchen Situation einen Alarm auslösen sollte.

Im Februar 2020 veröffentlichten zwei chinesische Wissenschaftler auf der Plattform »ResearchGate«, einen Artikel, demzufolge das Virus höchstwahrscheinlich aus einem Labor in Wuhan stammte. Diese Arbeit wurde aber sehr schnell wieder vom Netz genommen. Inzwischen sind viele starke Indizien bekannt, die eindeutig darauf hindeuten, dass das Virus in einem Labor in Wuhan erzeugt wurde. Dazu gehört insbesondere ein öffentlich bekannt gewordener Forschungsantrag, der die Absicht der Wissenschaftler dokumentiert, im Wuhan Institut für Virologie so genannte Furinspaltstellen in Coronaviren einzubauen. Die Details dieses Forschungsantrags mit dem Titel »DEFUSE« entsprechen einer Anleitung zur Erzeugung von Sars-CoV-2. Damit wird auf schlüssige Weise erklärt, warum die Coronapandemie gerade in Wuhan im Jahr 2019 ausgebrochen ist, und warum man bei dem Erreger Sars-CoV-2 von Anfang an diese Furinspaltstelle im Erbgut gefunden hat, die ansonsten bei keiner anderen natürlich vorkommenden Coronavirenart der Untergattung, zu der Sars-CoV-2 gehört, vorkommt.

Die Existenz der Furinspaltstelle des Sars-CoV-2 Virus war bereits im Herbst 2019 den Geheimdiensten bekannt und zu diesem Zeitpunkt noch als »classified information« kategorisiert. Am 18. Oktober 2019 veranstalteten die Johns Hopkins University, die Bill & Melinda Gates Stiftung und das WEF eine Pandemieübung, das »Event 201«. Dabei wurde der Ausbruch einer Coronavirus-Pandemie simuliert, wobei Massnahmen wie Lockdowns und die Beeinflussung der Medien thematisiert wurden. Wir wissen heute, dass dies zu einem Zeitpunkt geschah, als Insider bereits über den Ausbruch des Sars-CoV-2 Erregers informiert waren.

Labortheorie

Weltweit gibt es derzeit etwa 60 bis 70 BSL-4-Hochsicherheitslaboratorien, davon allein 25 in Europa, weitere 27 sind in Planung. Überraschenderweise hat nur ein Viertel der Länder mit solchen Laboren bei Sicherheitsrankings gut abgeschnitten, darunter die Schweiz. Neben den BSL-4 Laboren gibt es weltweit etwa 1.500 BSL-3 Labore, deren Anzahl stetig steigt. In Ländern wie Deutschland ist die genaue Anzahl der BSL-3 Labore nicht bekannt. China hat den Bau von drei P4-Biosicherheitslaboren und 88 P3-Labors genehmigt. Im Vergleich dazu verfügen die USA über 12 P4- und 1.500 P3-Labore.

Standorte von BSL-4-Laboren

Die genaue Anzahl von Laborunfällen in Sicherheitslaboren ist unbekannt, da es keine weltweite Meldepflicht gibt und selbst in Ländern mit solchen Regelungen die Einhaltung nicht immer gewährleistet ist. Ein ehemaliger Professor des Pasteur-Instituts in Paris betont, dass Unfälle mit Bakterien und Viren größtenteils nicht erfasst werden. Roland Wiesendanger von der Universität Hamburg weist darauf hin, dass es immer wieder zu Laborunfällen kommt und dass allein das Sars-CoV-1-Virus mindestens viermal aus Labors in China, Taiwan und Singapur entwichen ist. Er und seine Kollegen fordern ein sofortiges Moratorium für die Forschung mit gefährlichen Erregern und die Schaffung einer »International Pandemic Pathogen Agency«, um solche Projekte zu überwachen und gegebenenfalls zu verhindern, ähnlich der Internationalen Atomenergiebehörde.

»The Intercept« berichtete nach Durchsicht offizieller Dokumente von Hunderten von Laborunfällen in den letzten 18 Jahren – allein in den USA. Rund drei Viertel der Laborunfälle sind auf menschliches Fehlverhalten zurückzuführen, so eine Schätzung.

Im November 2020 präsentierte eine internationale Forschergruppe, zu der auch die Mikrobiologin Rossana Segreto aus Innsbruck gehört, ihre Erkenntnisse über die Herkunft des SARS-CoV-2-Virus in der Fachzeitschrift BioEssays. Im Januar 2021 äußerte sie Kritik, dass die Möglichkeit einer Labormanipulation als Ursprung der COVID-19-Pandemie zu früh ausgeschlossen und kaum eingehend untersucht worden sei.

Die genetische Struktur von SARS-CoV-2 schließe einen Ursprung im Labor nicht aus, und die chimäre Struktur sowie die Furin-Spaltstelle könnten das Ergebnis genetischer Manipulation sein. Genomanalysen deuten darauf hin, dass SARS-CoV-2 ein chimäres Virus ist, dessen Sequenz hauptsächlich dem Fledermaus-CoV RaTG13 ähnelt, während die Rezeptorbindungsdomäne (RBD) fast identisch mit der eines Schuppentier-CoV ist. Chimäre Viren können natürlich oder durch menschliche Eingriffe entstehen.

Die Forscher stellen die Frage, ob genetische Manipulationen durchgeführt wurden, um Schuppentiere als mögliche Zwischenwirte für Fledermaus-CoVs zu bewerten. Die Furin-Spaltstelle im Spike-Protein von SARS-CoV-2 ermöglicht dem Virus, Spezies- und Gewebebarrieren zu überwinden, was bei anderen SARS-ähnlichen CoVs nicht zu finden war. Die Forscher betonen die Notwendigkeit einer gründlichen Analyse aller möglichen Ursprünge von SARS-CoV-2, um zukünftige Pandemien zu verhindern.

Im Jahr 2021 kam ein Bericht über Virus-Experimente ans Licht, die von den National Institutes of Health finanziert wurden. Dieser Bericht entlarvte die oberste Gesundheitsbehörde, die von Chef-Gesundheitsberater Anthony Fauci wiederholt gegen Vorwürfe verteidigt wurde. Es stellte sich heraus, dass die Behörde eigenmächtig potenziell gefährliche genetische Experimente mit Coronaviren finanzierte – sogenannte Gain-of-Function-Experimente – am Wuhan Institute of Virology.

Aber nun zurück zum Wasser, zum Jangtse und zum Drei-Schluchten-Damm.

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Wasserkreislauf

Menschen haben Flüsse seit Tausenden von Jahren verändert, aber in den letzten 100 Jahren wurden Staudämme an Flüssen weit verbreitet. Stauseen und Dämme werden gebaut, um Wasser zu speichern, das Risiko von Überschwemmungen zu verringern und Energie zu erzeugen. Sie gehören zu den wichtigsten menschlichen Einflüssen auf die Erde und verändern den globalen Wasserkreislauf.

Wir werden uns zunehmend der Auswirkungen auf die Natur bewusst. Es gibt klare Beweise dafür, dass der Mensch für Störungen und Veränderungen in den lokalen und globalen Wasserkreisläufen verantwortlich ist.

Die Wasserkraft gilt als umweltfreundlich. Dabei wird die gespeicherte Gravitationsenergie des Wassers hinter einem Staudamm in elektrische Energie umgewandelt. Obwohl es sich um eine umweltfreundliche und erneuerbare Art der Stromerzeugung handelt, hat sie gravierende Auswirkungen auf die Umwelt.

Das Aufstauen von Flüssen beeinträchtigt die Funktion des Flusses sowohl flussaufwärts als auch flussabwärts: Oberhalb des Staudamms bilden sich oft Seen und es kommt zu Schlammablagerungen, während flussabwärts weniger Wasser zur Verfügung steht. Pflanzen und Tiere leiden unter zu viel oder zu wenig Wasser, wandernde Fische können nicht passieren.

Mit der wachsenden Bevölkerung steigen auch die Ansprüche an das Land. Wir brauchen mehr Nahrung, und um Nahrung zu produzieren, brauchen wir Wasser. Bewässerung ist die künstliche Bewässerung von Land, das nicht genug Wasser durch Regen erhält. Trockene Länder brauchen besonders viel Wasser, ebenso Länder mit großer, intensiver Landwirtschaft. Das Problem der Bewässerung besteht darin, dass sie dem natürlichen Wasserhaushalt Wasser entzieht und häufig zu Auswaschungen und Oberflächenabfluss führt. Dieser Verlust an Nährstoffen zwingt die Landwirte, mehr Dünger zu verwenden, um ihre Weiden produktiv zu halten, während die Wasserläufe verschmutzt werden. Ein weiteres Problem ist die Anreicherung von Salzen aus tieferen Bodenschichten (Salinisation).

Entwaldung hat erhebliche Auswirkungen auf den Wasserkreislauf und trägt zu lokalen und globalen Klimaveränderungen bei. Bäume geben normalerweise Wasser durch Transpiration ab, was zu lokaler Luftfeuchtigkeit führt. Der dabei entstehende Wasserdampf verdunstet in die Atmosphäre, sammelt sich und fällt schließlich als Regen, Schneeregen oder Schnee auf die Erde zurück. Wenn Bäume und Wälder durch Abholzung verschwinden, wird weniger Wasser verdunstet, was das Wetter in anderen Regionen beeinflusst, da weniger Regen fällt.

Auf lokaler Ebene führt die Entwaldung dazu, dass der Boden trockener und instabiler wird. Bei Regen kann das Wasser nicht mehr effektiv aufgenommen werden, es kommt zu vermehrtem Oberflächenabfluss und Auswaschung. Dadurch werden Gebiete anfälliger für Dürren und Überschwemmungen, was sich negativ auf Pflanzen, Tiere und Menschen auswirkt, die in der Region leben.

Dämme und Stauseen speichern nicht nur das Wasser, sondern fangen auch den Sedimenttransport des Flusses auf. Dadurch gelangt viel weniger Sand und Ton (Mineralstoffe) an die Küste, wo sie sich normalerweise in der Deltaregion ablagern würden. Die verringerte Sedimentfracht der großen Flüsse hat die Vulnerabilität vieler Deltas weltweit negativ beeinflusst.

Die Verringerung des Sedimenttransports führt zu einer Reihe von Problemen wie Landverlust, verstärkter Erosion, Veränderungen des Salzgehalts des Wassers und Beeinträchtigung der Lebensräume von Pflanzen und Tieren. Diese ökologischen Auswirkungen haben nicht nur lokale Folgen, sondern führen auch zu einer weitreichenden Verwundbarkeit von Küstengebieten und Flussdeltas weltweit. Das Gleichgewicht dieser Ökosysteme wird gestört, was langfristige ökologische Folgen für die biologische Vielfalt und die Lebensgrundlagen der Bevölkerung in diesen Regionen hat. Die Beeinträchtigung des Sedimenttransports durch menschliche Eingriffe in Flusssysteme ist daher ein ernstes Umweltproblem mit globalen Auswirkungen.

Der längste Fluss Asiens

Der Jangtse ist der längste Fluss Asiens und entwässert ein Fünftel der Landfläche Chinas. Als »Mutterfluss« verehrt, hat er seit den Anfängen der Zivilisation die Geschichte, Kultur und Wirtschaft Chinas maßgeblich geprägt. In den letzten Jahren hat sich jedoch das Verhältnis zwischen den Menschen und dem Fluss zunehmend verschärft. Trotz beispielloser Fortschritte im Ingenieurwesen leiden alle bedeutenden Städte am Jangtse immer stärker unter den Folgen von zunehmenden Überschwemmungen.

Der Jangtse ist bekannt für seine wiederkehrenden Hochwasserkatastrophen, die in den letzten 100 Jahren über vier Millionen Menschenleben forderten, darunter die verheerende Flut von 1931. Immer häufiger kommt es zu bedrohlichen Hochwassern, allein sechs Mal in den letzten 15 Jahren, trotz oder wegen der über 50.000 Staudämme in seinem Einzugsgebiet.

Diese alarmierende Zunahme ist auf verschiedene Faktoren zurückzuführen. Die großflächige Abholzung von Wäldern hat die Fähigkeit der Region beeinträchtigt, bedeutende Mengen Regenwasser aufzunehmen, was die Hochwassergefahr verstärkt. Gleichzeitig wurden vermehrt Seen trockengelegt, um Platz für die wachsende Bevölkerung zu schaffen. Diese Maßnahmen verhindern, dass der Fluss bei Hochwasser natürliche Überflutungsgebiete erreichen kann, was zu Überschwemmungen in Städten und Dörfern führt.

Der Drei-Schluchten-Damm

Die Organisation International Rivers schätzt, dass es in China etwa 87.000 Staudämme gibt, die für verschiedene Zwecke wie die Kontrolle von Überschwemmungen, Bewässerung, Flussumleitung (insbesondere nach Nordchina aufgrund von Wassermangel) und Energieerzeugung errichtet wurden. Der Drei-Schluchten-Damm, benannt nach den drei malerischen Schluchten entlang des Jangtse, zählt zu den bekanntesten dieser Anlagen.

Die Ursprungsidee, an diesem Ort einen Staudamm zu bauen, geht auf Sun Yat-sen, den Vater des modernen China, zurück. Sein Konzept sah eine imposante Wasserkraftanlage vor, die Zentralchina mit Elektrizität versorgen und das Land in die Moderne führen sollte. Sowohl die nationale Regierung unter Chiang Kai-shek als auch Planer aus dem kaiserlichen Japan, die während des Zweiten Weltkriegs China dem japanischen Reich einverleiben wollten, haben das Gebiet untersucht, um den Fluss zu nutzen. Schließlich begann man 1994 mit dem Bau des heutigen Dammes, der im Jahr 2008 fertiggestellt wurde.

Der 20 Milliarden Euro teure Drei-Schluchten-Staudamm ist ein mächtiger Koloss: 182 Meter hoch und 2.355 Meter breit. Er besteht aus 28 Millionen Kubikmetern Beton und 463.000 metrischen Tonnen Stahl und bändigt eine Kapazität von 39,3 Milliarden Kubikmetern Wasser. Auf seiner Fläche könnte man Deutschlands höchstes Wohnhochhaus, den Grand Tower in Frankfurt am Main, gleich 64-mal aufstellen. Sollte der Damm brechen, würde eine gewaltige Flutwelle von bis zu 100 Metern Höhe die flussabwärts gelegenen Gebiete treffen. Da sich auf beiden Seiten Berge befinden, würde sich die Energie der Wassermassen bündeln und eine unvorstellbare Zerstörungskraft entwickeln.

Die Gefahr eines Dammbruchs

2020 kam es zu anhaltenden sintflutartigen Regenfällen in ganz Zentralchina. Die gefährlichen Überschwemmungen entlang des Jangtse-Flusses haben die Konstruktion des riesigen Drei-Schluchten-Damms so sehr auf die Probe gestellt, dass sich die äußeren Strukturen verformten.

Der Drei-Schluchten-Staudamm ist nur einer von vielen Staudämmen am Jangtse. Obwohl er zu den größten Stauseen gehört, sind die Dämme weiter flussaufwärts oft höher. Seit 1950 wurden im Einzugsgebiet des Jangtse mehr als 50.000 Dämme gebaut, und weitere sind geplant. Das gesamte Netz muss das Wasser koordiniert aufnehmen und abgeben, um zu verhindern, dass die Stauseen am Unter- und Oberlauf gleichzeitig überlastet werden.

Im Jahr 2020 wurde dies zu einem Problem, da das gesamte Einzugsgebiet des Jangtse, einschließlich der Flüsse, die in den Hauptstrom münden, von einer beispiellosen Serie heftiger Regenstürme heimgesucht wurde. Aufgrund der enormen Wassermassen gerieten auch die flussaufwärts gelegenen Dämme zunehmend unter Druck, da das Hochwasser ihre Einzugsgebiete überflutete.

Um den Druck zu mindern, haben die Chinesen sogar einen kleinen Damm in der Nachbarprovinz Anhui, der einen der Zuflüsse zum Jangtse staute, teilweise abgerissen. Durch die Öffnung der Überläufe an den Dämmen flussaufwärts wurde jedoch die Wassermenge erhöht, die in das Reservoir des Drei-Schluchten-Staudamms fließt.

Als Reaktion auf den Anstieg des Hochwassers flussaufwärts haben die Behörden große Mengen Wasser aus dem Damm abgelassen. Die durch die Überschwemmungen flussaufwärts verursachte Wassermenge erreichte zum Ende 55.000 Kubikmeter pro Sekunde und überstieg damit die offizielle Warngrenze von 50.000 Kubikmetern. Die Notabflüsse haben die Überschwemmungen in den Gebieten flussabwärts des Staudamms unweigerlich verschlimmert. Während den Überschwemmungen wurden etwa 40 Millionen Menschen evakuiert.

Im selben Jahr wurde bekannt, dass Planung, Bau und Qualitätskontrolle des Drei-Schluchten-Staudamms von derselben Personengruppe durchgeführt wurden. Die Konzentration der gesamten Verantwortung für ein Projekt dieser Größenordnung in einer einzigen Personengruppe ist sehr bedenklich. In der Regel führt dies zu Interessenkonflikten, da die Gruppe dazu tendiert, ihre eigenen Entscheidungen zu schützen und unabhängige Bewertungen zu unterdrücken. Die zentralisierte Kontrolle birgt zudem ein erhöhtes Korruptionsrisiko, wodurch die Baustandards, die Sicherheit, die Integrität des Projekts und das Vertrauen der Öffentlichkeit gefährdet werden. Es ist daher nicht überraschend, dass mehrere Hydrologen ernsthafte Bedenken hinsichtlich der Risse und der schlechten Betonqualität beim Bau des Staudamms geäußert haben.

Der Drei-Schluchten-Damm, der größte Staudamm der Welt, liegt nur 300 Kilometer nordwestlich von Wuhan, der 11-Millionen-Metropole, in der das neue Coronavirus erstmals auftrat. Sollte der Damm versagen, würde eine massive Flut von Wasser den Jangtse hinunterziehen. Obwohl es flussabwärts mehrere große Seen gibt, die teilweise als Hochwasserschutz dienen, würde die plötzliche Freisetzung von Millionen Kubikmetern Wasser aus dem Stausee hinter dem Drei-Schluchten-Damm deren Kapazität schnell übersteigen.

Eine umfangreiche Simulation der Wissenschaft zeigt, dass im Falle eines Dammbruchs das auf einer Länge von 600 Kilometern aufgestaute Wasser ganz Zentralchina überfluten würde. Diese Flutkatastrophe hätte sogar Überschwemmungen in 1.500 Kilometer entfernten Regionen zur Folge. Besorgniserregend ist, dass in den Gebieten, die von einem möglichen Dammbruch betroffen wären, etwa 400 Millionen Menschen leben. Der Verlust an Menschenleben im Falle einer solchen Katastrophe wäre verheerend. Mehrere Städte flussabwärts des Drei-Schluchten-Damms haben eine Bevölkerung zwischen 4,5 und 6 Millionen Menschen. In Nanjing leben 8,5 Millionen und in Wuhan 11 Millionen Menschen.

Die physischen Schäden wären enorm. Städte wie Wuhan würden überflutet, ebenso das Umland, wenn (was wahrscheinlich ist) mehrere Dämme unter dem massiven Zufluss brechen. Der daraus resultierende Verlust von Ackerland würde die ohnehin unter Druck stehende Nahrungsmittelproduktion Chinas, die bereits durch den Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest und die Invasion des Herbst-Heerwurms bedroht ist, weiter belasten. In Verbindung mit Regenfällen und Überschwemmungen würde dies die Fähigkeit Chinas, sich selbst zu ernähren, ernsthaft in Frage stellen.

Überflutete oder überschwemmte Städte stehen vor einer Vielzahl von Herausforderungen, wobei die Zerstörung der Infrastruktur, Beeinträchtigungen der Kommunikation und langanhaltende Stromausfälle zu den Hauptproblemen zählen. Die zerstörte Infrastruktur, insbesondere Brücken, Straßen und Kanalisationssysteme, erschwert nicht nur die Evakuierung und Rettungsbemühungen, sondern führt auch zu erheblichen logistischen Problemen bei der Bereitstellung von lebenswichtigen Gütern und Dienstleistungen. Die Kommunikation wird stark beeinträchtigt, da Mobilfunkmasten und Festnetzinfrastrukturen durch die Fluten beschädigt werden, was die Koordination von Rettungseinsätzen und die Verbreitung von wichtigen Informationen erheblich erschwert.

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Stromausfall

Ein besonders gravierendes Problem ergibt sich aus den langanhaltenden Stromausfällen. Dies betrifft nicht nur private Haushalte, sondern auch kritische Einrichtungen wie Krankenhäuser, Wasseraufbereitungsanlagen und Notfallzentren. Der Mangel an Elektrizität beeinträchtigt die Funktionalität von Pumpsystemen, was zu einer unzureichenden Wasserableitung führt und das Risiko von weiteren Überschwemmungen erhöht. Gleichzeitig sind viele Notfallmaßnahmen und Rettungsgeräte auf elektrische Energie angewiesen, was die Effektivität der Hilfsmaßnahmen stark mindert.

Überschwemmungen führen regelmäßig zu flächendeckenden Stromausfällen aufgrund der empfindlichen Natur elektrischer Infrastrukturen und der starken Wechselwirkung von Wasser mit elektrischen Systemen. Das Eindringen von Wasser in Transformatoren, Schaltschränke und andere elektrische Einrichtungen führt zu Kurzschlüssen und Beschädigungen, was die Stromversorgung unterbricht. Darüber hinaus können Überschwemmungen Kraftwerke und Umspannwerke direkt beeinträchtigen, was zu einem Totalausfall der Stromerzeugung in betroffenen Gebieten führt.

Die Behebung von Stromausfällen bei Überschwemmungen gestaltet sich aus mehreren Gründen langwierig. Erstens ist es erforderlich, die betroffenen elektrischen Anlagen zu trocknen, zu reparieren und zu überprüfen, bevor sie wieder in Betrieb genommen werden können, um die Sicherheit und Effizienz der Anlagen zu gewährleisten. Zweitens erfordert die Wiederherstellung der Stromversorgung oft den Zugang zu schwer zugänglichen Gebieten, was durch die zerstörte Infrastruktur und anhaltende Überschwemmungen behindert wird. Drittens müssen Ersatzteile beschafft werden, was zusätzliche Zeit in Anspruch nimmt, insbesondere wenn logistische Wege durch die Überflutungen beeinträchtigt sind.

Ein weiterer entscheidender Faktor liegt in der herausfordernden Koordination zwischen verschiedenen Akteuren wie Energieversorgungsunternehmen, Rettungsdiensten und lokalen Behörden. Das Ausmaß der Zerstörung und die Notwendigkeit, Ressourcen effektiv zu mobilisieren, führen zu einer Verlängerung der Wiederherstellungszeit. Im Falle eines Dammbruchs des Drei-Schluchten-Staudamms wären bis zu 400 Millionen Menschen in Zentralchina von den Überschwemmungen betroffen, darunter viele Ärzte, Ingenieure, Elektriker, Piloten und Militärangehörige. Neben der persönlichen Betroffenheit dieser Fachkräfte und ihrer Familien stellen die beschädigten Straßen und der Ausfall der Kommunikationssysteme ein erhebliches Hindernis für den Transport von Personal und Material sowohl zu ihren Stützpunkten als auch in das betroffene Einsatzgebiet dar.

Offiziell stehen dem Labor drei Stromquellen zur Verfügung: das städtische Stromnetz, eine doppelte USV (unterbrechungsfreie Stromversorgung) und die doppelte Stromversorgung durch Dieselgeneratoren. Die USV und der Dieselgenerator gewährleisten eine garantierte Stromversorgung, sodass im Falle eines Stromausfalls die biologische Sicherheit ohne Stromverlust gewährleistet werden kann.

In der BSL-4-Anlage in Wuhan sind die wichtigsten Geräte an die USV-Anlage angeschlossen: luftdichte Türen und Steuerschränke für die Chemikalienduschen, digitale Steuerschränke für die Lüftungssysteme und Notfall-Abluftventilatoren, biologische Sicherheitsausrüstung, Isolationskäfige für Tiere und Schutzraumbeleuchtung. Die Leistung der beiden Batteriepakete wird vom zentralen Überwachungssystem in Echtzeit überwacht, um einen unterbrechungsfreien und effizienten Betrieb der Stromversorgung zu gewährleisten.

Während des Probebetriebs in den Jahren 2017 und 2018 wurden Spannungsinstabilitäten und mögliche Überspannungen durch Blitzeinschläge festgestellt, was zu der Entscheidung führte, das USV-System im Jahr 2018 zu verstärken. Es ist wichtig anzumerken, dass trotz der Erweiterung des USV-Systems die Probleme der Spannungsinstabilität und der Blitzeinschläge, die zu diesen Änderungen geführt haben, nicht vollständig gelöst sind. Eine Herausforderung bleibt auch die begrenzte Dauer der Batterieleistung, bevor die Stromversorgung wiederhergestellt werden muss.

Ein langfristiger Stromausfall würde auch die lebenswichtigen Sicherheitssysteme des BSL-4-Labors in Wuhan beeinträchtigen, wie z.B. die Lüftungsanlagen, die für die Aufrechterhaltung des Unter- und Überdrucks in den verschiedenen Laborbereichen und die Filterung der Luft in den Laboren unerlässlich sind.

Rückstau in der Kanalisation

Bei Überschwemmungen können auch höher gelegene Gebiete über die Kanalisation überflutet werden, wenn das Abwassersystem nicht in der Lage ist, die plötzlich anfallenden großen Wassermengen effizient abzuleiten, z. B. können Ablagerungen oder Müll den Wasserabfluss behindern und zu einem Rückstau führen. Zusätzlich können unzureichende Entwässerungseinrichtungen oder eine ungünstige Topographie dazu beitragen, dass Wasser in höher gelegene Gebiete gelangt.

In modernen Kanalisationssystemen werden Rückstauklappen verwendet, um ein Rückfließen von Wasser bei starken Regenfällen oder anderen Ereignissen zu verhindern. Diese Klappen schützen Gebäude und höher gelegene Bereiche vor Überschwemmungen, indem sie sich automatisch schließen, wenn Wasser in die entgegengesetzte Richtung fließen möchte.

Die Funktionsweise dieser Rückstauklappen ist darauf ausgerichtet, den normalen Abfluss von Abwasser zu ermöglichen, sich jedoch bei einem erhöhten Wasserpegel oder Rückstau automatisch zu schließen. Die meisten Rückstauklappen basieren auf mechanischen Prinzipien, wie Schwimmer, Federn oder Schwerkraft, um sich zu öffnen oder zu schließen, je nachdem, ob das Wasser normal abfließt oder ein Rückstau auftritt. Der Einsatz von Strom ist nicht erforderlich, und diese Klappen arbeiten autonom.

Die Dauer einer Überflutung spielt eine große Rolle. Über einen längeren Zeitraum wirkt sich die ständige Belastung auf die Klappen aus, z.B. durch Materialermüdung oder Ablagerungen, die ihre Funktion verhindern.

Ein Versagen der Rückstauklappen in der Kanalisation während eines Hochwassers und eine daraus resultierende Überflutung des virologischen Hochsicherheitslabors hätte schwerwiegende Folgen für die Laborinfrastruktur und die mögliche Verbreitung gefährlicher Krankheitserreger. Ein besonders kritisches Risiko ist die mögliche Freisetzung von gefährlichen Krankheitserregern aus dem Labor. Durch die Überflutung von Laborcontainments kann es zu einer unkontrollierten Freisetzung kommen. Dies hätte potenziell schwerwiegende Folgen, da die Krankheitserreger in das umgebende Wasser gelangen würden. Durch das kontaminierte Wasser bestünde die Gefahr einer weiteren Verbreitung der Erreger. Durch den Rückfluss in die Kanalisation könnte das kontaminierte Wasser mit anderen Gewässern in Kontakt kommen und die potentielle Ausbreitung der Krankheitserreger in der Umgebung begünstigen.

Dringender Handlungsbedarf

Im Falle eines Dammbruchs könnten sich dutzende Pandemien simultan entfalten. Der Begriff Katastrophe würde durch ein solches Ereignis neu definiert. Angesichts dieser potenziellen Gefahren wäre es dringend zu empfehlen, dass die chinesischen Behörden das virologische Institut Wuhan schnellstmöglich verlegen. Das Vertrauen und Image sind bereits irreversibel beschädigt durch die Intransparenz und die Verweigerung zur Kooperation bei der Suche nach dem Ursprung des Sars-CoV-2-Virus.

Die geographische Nähe des virologischen Instituts in Wuhan sowie der größten Virensammlung in Asien zum Drei-Schluchten-Damm verdichtet sich durch zusätzliche kritische Faktoren zu einem akuten, globalen Risiko ungeahnten Ausmaßes für Mensch und Tier.

Die jüngsten sintflutartigen Regenfälle in Zentralchina und der Verdacht auf Vetternwirtschaft und Korruption bei der Planung, dem Bau und der Überprüfung des Drei-Schluchten-Staudamms werfen berechtigte Fragen und Bedenken hinsichtlich seiner strukturellen Integrität auf. Angesichts der prognostizierten Zunahme tropischer Wirbelstürme infolge des Klimawandels steigt das Risiko eines Dammbruchs erheblich.

Dennoch zeichnet sich eine schockierende Diskrepanz ab, die nicht nur die Glaubwürdigkeit der internationalen Gemeinschaft in Frage stellt, sondern auch den gesunden Menschenverstand ad absurdum führt: Während sich die Weltgemeinschaft mit einer Flut von Klima- und Pandemieängsten konfrontiert sieht, weigert sie sich gleichzeitig, das Risiko einer apokalyptischen Bedrohung überhaupt zur Kenntnis zu nehmen. Diese eklatante Ignoranz gegenüber einer derart existenziellen Bedrohung wirft ernsthafte Fragen zur globalen Prioritätensetzung auf und entbehrt jeglicher Logik und Verantwortung.

Die aktuelle Lage in Zentralchina, insbesondere hinsichtlich des Drei-Schluchten-Staudamms, gibt Anlass zu ernster Besorgnis über die Sicherheit des virologischen Instituts in Wuhan und der größten Virussammlung Asiens. Aufgrund der Dringlichkeit dieser Angelegenheit ist es von entscheidender Bedeutung, dass das virologische Institut und die Virensammlung unverzüglich verlegt werden. Es liegt in der Verantwortung der internationalen Gemeinschaft, China in diesem Prozess zu bestärken und aktiv zu unterstützen, um die Bedrohung durch biologische Gefahren umgehend zu entschärfen.

Jack Kabey

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